Forschungsprojekt TABSOLAR

Das Betonelement als Wärmequelle nutzen

Im Rahmen des Forschungsprojekts TABSOLAR III entwickelt das Freiburger Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE gemeinsam mit zahlreichen Projektpartnern eine solarthermische Fassade aus Ultrahochleistungsbeton (UHPC). Die Elemente dieser Fassade sind mit Kanälen durchzogen, in denen eine Flüssigkeit zirkuliert. Diese nimmt Wärme auf und gibt an das Heizungssystem ab. Das Besondere: Die Elemente werden komplett aus Beton hergestellt.

Michael Hermann, wie kamen Sie und Ihre Forschungsgruppe auf die Idee, Fassadenelemente aus Beton als Wärmequelle zu nutzen?
Die Fassade eignet sich für die Wärmegewinnung hervorragend. Sie steht grossflächig im Kontakt mit der Umgebung und kann ausserdem die tiefstehende Wintersonne nutzen. Dass es zu diesem Forschungsprojekt kam, war ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Wir hatten zuvor bereits im Bereich der Kollektorentwicklung mit verschiedenen Konzepten, Fertigungsverfahren und Materialien gearbeitet, zum Beispiel mit kaltaushärtender Giesskeramik. Viele Ideen lagen im Unterbewusstsein. Und dann habe ich erfahren, dass es Ultrahochleistungsbeton gibt. Die Idee war geboren.

Was genau ist das Besondere an TABSOLAR?
TABSOLAR ist ein Fassadenelement aus UHPC, durch das eine Flüssigkeit strömt, die aus der Umgebung und der Solarstrahlung gewonnene Wärme an das Heizungssystem abgibt. Wir formen die Kanäle durch ein spezielles Verfahren direkt bei der Produktion aus Beton, ohne dass wir zusätzliches Material wie etwa Kunststoffrohre benötigen.

Die Idee der Thermoaktivierung von Betonbauteilen ist nicht neu. Massivabsorber-Heizsysteme gibt es bereits seit den 1980er-Jahren. Was ist der Unterschied bei Ihrer Lösung?
Bei den Massivabsorbern stehen klassische, massive Betonelemente im Einsatz. Entsprechend werden die Kanäle als Rohre in den Beton eingelegt und nicht direkt aus Beton geformt. Es wird wesentlich mehr Beton benötigt, und die Elemente sind deutlich schwieriger zu handhaben. Ein TABSOLAR-Element nach unserer aktuellen Auslegung ist 1,75 Quadratmeter gross, 12 Millimeter dünn und wiegt 50 Kilogramm. Es ist wesentlich filigraner und leichter als ein Massivabsorber, und die Oberflächen lassen sich mit sehr feinen Strukturen gestalten.

Dr.-Ing. Michael Hermann, Koordinator für Innovationsprozesse am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE © Fraunhofer ISE

Gibt es bei Ihrer Lösung bereits verschiedene Ausführungen?
Die reine Betonvariante, die wir «TABSOLAR Design» nennen, dient zum Beispiel als Niedertemperaturquelle für Wärmepumpen, die Variante «TABSOLAR Premium» weist wie übliche solarthermische Kollektoren zusätzlich eine spektralselektive Beschichtung, eine vorgesetzte Verglasung und eine rückseitige Wärmedämmung auf und kann damit direkt zur Trinkwarmwasserbereitung und zur Heizungsunterstützung genutzt werden.

Können Sie erläutern, wie genau die Bauteile dieser Betonfassade miteinander verknüpft werden?
Es funktioniert sehr ähnlich wie bei einer klassischen Solarthermieanlage. Die Fassadenelemente werden durch hydraulische Verbindungselemente, die in die einzelnen Elemente eingesteckt werden, miteinander verbunden. So lässt sich ein Hydraulikkreis aufbauen, der die gesamte Fassade durchströmt.

Ist die verwendete Flüssigkeit für die Umwelt unbedenklich?
Wir planen den Einsatz üblicher Solarflüssigkeiten, die auf Wasser und dem gesundheitlich unbedenklichen Propylenglykol als Frostschutzmittel basieren. Propylenglykol ist auch als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen. Die verglaste Solarthermievariante möchten wir als sogenannte Drainback-Anlage bauen, bei der nur reines Wasser als Wärmeträger zum Einsatz kommen soll, weil die Anlage bei Frostgefahr automatisch leerlaufen kann.

Wie stellen Sie sicher, dass das System nicht zusammenbricht, wenn ein Fassadenteil beschädigt wird?
Wir sind noch in der Testphase. So müssen wir noch herausfinden, was passiert, wenn ein Element ausfällt oder ein kompletter Fluidkreis unterbrochen wird. Es ist denkbar, das System so zu konzipieren, dass einzelne vertikale Streifen der Fassade abgeschaltet werden können.

Warum haben Sie sich für UHPC entschieden? Ist dieser Beton nicht zu schwer für eine Fassade?

UHPC hat weniger Poren und ist wesentlich stabiler als Normalbeton. Er ist mit sehr feinen Oberflächenstrukturen gestaltbar und direkt von der Solarflüssigkeit durchströmbar. Das ermöglicht die Produktion von besonders dünnen Elementen. Ein Element ist im Bereich zwischen den Kanälen gerade einmal 1,2 Zentimeter dick. Im Vergleich zu einer zum Beispiel 7 Zentimeter dicken Vorsatzschale aus Normalbeton ist das zirka ein Sechstel. Neben der Materialersparnis ist das auch für die Wärmeübertragung von Vorteil, was angesichts der geringen Wärmeleitfähigkeit von Beton besonders wichtig ist.

Rückseite eines TABSOLAR®-Elements mit bionischer FracTherm®-Kanalstruktur, seitlichen Sammelkanälen und Hydraulikanschlussbuchsen (oben) sowie Schnitt durch ein TABSOLAR®-Element (unten). © G.tecz Engineering GmbH

«Wir haben uns an der Natur orientiert. Dort treffen wir häufig auf fraktale Strukturen mit Mehrfachverzweigungen.»

Dr.-Ing. Michael Hermann

Gibt es weitere Gründe, warum Beton einem anderen Material vorzuziehen ist?
Unsere Idee war es, aus der Sicht der Baubranche und der Architektur zu denken. Beton bietet viele Gestaltungsmöglichkeiten und ermöglicht es, reliefartige Strukturen einzubringen. UHPC-Fassaden ohne thermische Aktivierung sind bereits erfolgreich im Markt etabliert. Wir wollten diesen Impuls und diese Märkte aufgreifen, indem wir der Fassade einen zusätzlichen Nutzen zuführen.

Eine weitere Innovation bei TABSOLAR ist die Form der Bahnen, in denen die Flüssigkeit zirkuliert …
Genau. Die üblichen Geometrien für solche Systeme haben einige Nachteile. Strömt in einem Mäanderabsorber die Flüssigkeit durch ein einziges Rohr von A nach B, ist das, wie wenn man durch einen langen Strohhalm bläst. Es braucht viel Energie, dafür fliesst alles gleichmässig. Beim sogenannten Harfenabsorber sind mehrere Kanäle parallel angeordnet, vergleichbar mit einem Bündel von kurzen Strohhalmen. Der Druckverlust und damit der Energiebedarf ist geringer, dafür kann es zu Ungleichmässigkeiten führen.

Wir haben uns an der Natur orientiert. Dort treffen wir häufig auf fraktale Strukturen mit Mehrfachverzweigungen. Denken Sie an Blutbahnen oder an die Adern von Blättern. In ihnen ist eine gleichmässige Strömung mit geringem Druckverlust möglich. Unser bionisches Verfahren, das wir «FracTherm» nennen, überträgt diesen Ansatz in die Technik. Es ist also kein Design-Gag; im Übrigen befindet sich die Kanalstruktur üblicherweise auf der Rückseite und ist im Betrieb nicht sichtbar, es sei denn, man wünscht es anders.

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Fertigung von TABSOLAR®-Mustern auf der Kleinmusteranlage. © G.tecz Engineering GmbH

Gibt es weitere Anwendungsmöglichkeiten für Ihre Technologie?
Wir möchten sie auch im Innenbereich anwenden. Hier stellen wir uns unter anderem eine Kombination vor: Eine massive Betondecke mit Rohren für die Temperaturregulierung (Betonkernaktivierung), darunter eine Wärmedämmung und eine TABSOLAR-Schicht. Die Betondecke selbst hat eine grosse Masse und ist bei der Wärmeregulierung träge. TABSOLAR aber kann schneller heizen oder kühlen, indem es entweder direkt mit einer Wärmequelle oder -senke verbunden wird oder sich aus diesem Zwischenspeicher bedient.
Eine weitere Möglichkeit stellt der Garten- und Landschaftsbau dar; so kann man sich unsere Elemente als energiegewinnende freistehende Stelen, Sichtschutzelemente, Zäune oder auch als Bodenplatten vorstellen.

Wo genau stehen Sie mit der Entwicklung?
Wir planen eine grössere Fertigungsanlage zusammen mit einem Sondermaschinenbauer. Auf der operativen Seite sind wir bereits daran, eine Fassade an einem Demonstrationsgebäude umzusetzen. Es handelt sich um ein Zweifamilienhaus aus den 1960er-Jahren, das saniert wird. Es steht in Kassel.

Wann gelangt Ihre Innovation zur Marktreife?
Mit der Annahme, dass unser Demonstrationsgebäude bis 2024 fertig ist, denke ich, dass es in wenigen Jahren so weit sein könnte. Natürlich müssen wir noch einige Hürden nehmen, gerade wenn es um die Zulassungen geht. Das Interesse ist gross – auch aufgrund der aktuellen Nachhaltigkeitsdiskussion. Deshalb hoffen wir auf ein schnelles Verfahren bei den Zulassungen.

Können Produzenten von Betonvorfabrikaten in Zukunft mit Ihnen zusammenarbeiten und auf diese Technologie zurückgreifen?
Wir haben aktuell ein sehr gut funktionierendes Konsortium aus zahlreichen Firmen, die uns in der Entwicklung begleiten. Natürlich werden diese Firmen weiterhin mit uns zusammenarbeiten. Ausgehend von diesem Konsortium sind in der Zukunft auch Lizenz- oder Franchising-Modelle denkbar. Wir sind am Austausch mit weiteren Firmen sehr interessiert.

Zur Person

Dr.-Ing. Michael Hermann hat an der Universität Karlsruhe (TH) Maschinenbau studiert und sich bereits dort mit erneuerbaren Energien beschäftigt. Seit 1998 forscht er am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE an thermischen Systemen und an der Kollektorentwicklung. 2005 promovierte er zum Thema «Bionische Ansätze zur Entwicklung energieeffizienter Fluidsysteme für den Wärmetransport» und entwickelte dabei den FracTherm®-Algorithmus. 2012 initiierte Michael Hermann das erste TABSOLAR®-Projekt und leitet mittlerweile das dritte Forschungsprojekt TABSOLAR III, bei dem es darum geht, wie mit vorfabrizierten Fassadenteilen aus Ultrahochleistungsbeton Wärme gewonnen werden kann.

Weisser Turm von Mulegns

Ein Turm aus dem 3D-Drucker

Weniger Beton, dafür mehr computergestützte Planung und digitale Fabrikation – dieses Ziel verfolgt das Projekt Weisser Turm im bündnerischen Mulegns. Die Bauherrin, die Kulturstiftung Nova Fundaziun Origen, hat sich hierfür mit der ETH Zürich zusammengetan. An einer Präsentation haben die Verantwortlichen Ende Mai 2023 über den aktuellen Stand und das weitere Vorgehen informiert.

Der Weisse Turm von Mulegns fasziniert, obwohl es ihn noch nicht gibt. Das Aussergewöhnliche an ihm ist, dass er per 3D-Druckverfahren hergestellt wird. Mit über 23 Metern ist diese Kulturstätte schon bald eines der höchsten 3D-gedruckten Bauwerke der Welt. Hinter dem Projekt stehen die Nova Fundaziun Origen sowie die ETH Zürich. Die 2005 von Giovanni Netzer gegründete Stiftung aus dem Kanton Graubünden ist Bauherrin und wird künftig die Bespielung des Turmes gewährleisten. Die Architekten Benjamin Dillenburger und Michael Hansmeyer aus der Forschungsgruppe Digitale Bautechnologien der ETH leiten die Planung des Bauwerks sowie Produktion der dünnwandigen, hohlen Bestandteile aus weissem Beton.

«Neues Wissen
entsteht oft dort, wo sich unterschiedliche Disziplinen treffen.»

Detlef Günther, Vizepräsident für Forschung, ETH Zürich

Die Vorarbeiten für den Weissen Turm laufen seit 2021. Unterdessen ist das architektonische Design des Turms vollendet und das Baugesuch eingereicht. Ende Mai 2023 präsentierten die Verantwortlichen an der ETH auf dem Campus Hönggerberg den Zeitplan für das weitere Vorgehen. Dieser sieht so aus: Die einzelnen Bauteile werden im Herbst 2023 an der ETH gedruckt. Zusammengesetzt werden sie im Verlauf des Winters 2023/24 in Graubünden. Sobald im nächsten Frühling der Schnee gewichen ist, kann der Turm in Mulegns aufgebaut werden. Die Voraussetzung dafür ist eine definitive Baubewilligung und eine abgeschlossene Finanzierung, wie der Website der Bauherrin zu entnehmen ist.

Bereits in einer Berichterstattung zu Beginn des Turm-Projekts hat die ETH darauf hingewiesen, dass sie mit dieser Zusammenarbeit die Brücke zwischen Kultur, Forschung und Technologieentwicklung stärken möchte. Detlef Günther, Vizepräsident für Forschung der ETH Zürich, machte deutlich: «Neues Wissen entsteht oft dort, wo sich unterschiedliche Disziplinen treffen.»

 

Eine materialsparende, effiziente Innovation

Die Fachleute haben die Struktur des Turms mit einer an der ETH entwickelten Software entworfen. Wie Benjamin Dillenburger im Dezember 2022 gegenüber der NZZ erklärte, ermöglicht das Computerprogramm eine genaue Definition der Geometrie, und es kann die erforderlichen Daten direkt an die Druckroboter senden. Benjamin Dillenburger sagte: «Mit Hilfe der neuartigen Technologie muss der Beton gezielt nur dort aufgetragen werden, wo er tatsächlich benötigt wird.» So werde die Masse reduziert, was nachhaltig ist.

Wie die Verantwortlichen mitteilen, ist eine solche digitale Fertigungstechnik eine Innovation im Bauwesen. Die Herstellung mit Robotern benötigt im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren nur die Hälfte des Betons. Bei der sogenannten additiven Fertigung wird der Beton nämlich nicht wie üblich gegossen, sondern in Bahnen aufgetragen. Diese Schichten sind nur wenige Millimeter dünn. Das Material ist so weich, dass es sich homogen verbinden kann, und es härtet genügend rasch aus, um die nächsten Schichten tragen zu können. So lassen sich massgeschneiderte Teile unter wettergeschützten Bedingungen äusserst effizient, exakt und in höchster Qualität herstellen. Eine Schalung braucht es nicht. Auf einer klassischen Baustelle wäre das undenkbar.

«Das Projekt wird den Kanton Graubünden architektonisch und kulturell profilieren und uns international als digitalen Pionier positionieren.»

Nova Fundaziun Origen, Bauherrin

 Finanzierung dank Beiträgen und Spenden

Gemäss Angaben der Nova Fundaziun Origen belaufen sich die Herstellungskosten des Weissen Turms auf insgesamt 4,1 Millionen Franken – die Sanierung des tragenden Sockels sowie die vorgeschriebenen Parkplätze sind einberechnet. Um die Kosten zu stemmen, setzt die Bauherrin auf Beiträge der öffentlichen Hand, auf Stiftungen sowie auf private Donatoren, welche einzelne Säulen für den Turm stiften können. Der Turm wird schliesslich vier Stockwerke mit je acht Säulen umfassen. Die Dachkonstruktion besteht aus einem zentralen, gewölbten Dach und acht filigranen Kuppelträgern.

Die Nova Fundaziun Origen verwies an ihrer Infoveranstaltung auch auf den Nutzen des Turms für die Region: «Das Projekt wird den Kanton Graubünden architektonisch und kulturell profilieren und uns international als digitalen Pionier positionieren. Im Val Surses wird es signifikant zur Belebung des Dorfes Mulegns und zum Schaffen neuer Arbeitsplätze beitragen.» Zudem werde die einheimische Bauindustrie wird mit spannenden Aufträgen und fundamentalem Know-How gefördert.

Gestaltung erinnert an Kunst der Zuckerbäcker

Beim Weissen Turm handelt es sich nicht nur bezüglich Bauweise, sondern auch optisch um etwas Neuartiges. In der Mitteilung der Bauherrin heisst es dazu: «Die robotische Fertigung erzeugt eine kraftvolle organische Ästhetik. Die sich windenden Säulen verdeutlichen die Virtuosität der Statik. Eine semitransparente, weich fliessende Membran erlaubt die Winterbespielung des Turmes. Im Sommer gewährt er freie Sicht auf die felsige Landschaft, die Mulegns umgibt.»

Diese poetisch anmutenden Worte passen zum Zweck, den der Turm dereinst erfüllen wird. Er soll nämlich als Konzerthaus, Kunstinstallation, Aussichtsturm, Theaterkulisse und Denkmal dienen. Laut Angaben der Nova Fundaziun Origen erinnert seine Gestaltung an die Bündner Zuckerbäcker, die einst die Welt bereisten und ihr Können unter Beweis stellten.

Industriell und doch individuell

Die Betonvorfertigung entwickelt sich unaufhaltsam Richtung Kosteneffizienz und beschleunigtem wie auch nachhaltigem Bauen. Zwar braucht der Einsatz von Vorfabrikaten im Vorfeld etwas mehr Planung. In Sachen Qualität und Massgenauigkeit sind industriell – und trotzdem handwerklich – gefertigte Kleinserien jedoch unschlagbar, wie der Beitrag von BETONSUISSE zeigt.

«Wir sind eigentlich eine Manufaktur mit den Vorteilen einer Industrie.»

Cyrill Kunz, Geschäftsführer der Müller-Steinag Element AG

«Bei unseren Betonvorfabrikaten ist der spezifische Faktor so hoch, dass wir eigentlich eine Manufaktur mit den Vorteilen einer Industrie sind», sagt Cyrill Kunz, Geschäftsführer der Müller-Steinag Element AG in Rickenbach. Über 200 Anfragen aus der ganzen Schweiz gehen bei der Luzerner Firma pro Woche ein. Ob Treppen oder Fassaden, kein Auftrag gleicht dem anderen. Die Vorfertigung in Beton verbindet die Vorzüge der Industrie – höchste Präzision, genaue Zeitplanung und gleichbleibende Qualität – mit den individuellen Wünschen der anspruchsvollen Kundschaft. Dabei wird jedes Objekt detailgenau geplant und die Statik berechnet.
Natürlich gibt es Serienanfertigungen mit mehreren hundert identischen Elementen, doch dazu kommen hunderte Aufträge mit kleinen Stückzahlen: Bahnbauelemente, Balkone, Fassadenelemente, Garagen, Lärmschutzelemente, Stützen, Tragwerke oder Treppen. Es gibt so gut wie nichts, das nicht werkseitig vorfabriziert werden könnte.

Volle Kostenkontrolle
Der Fantasie werden nur durch die Kosten für komplexe Matrizen oder Spezialoberflächen gewisse Grenzen gesetzt. Grundsätzlich gilt: Je mehr gleichartige Teile, desto weniger Schalungen müssen gebaut werden. Das senkt die Kosten. «Man kann vieles komplett in Elementen statt in Ortsbeton herstellen», sagt Cyrill Kunz. Wo aber liegt die Grenze, wenn es um Stückzahlen geht? «Allgemein kann man das nicht sagen», sagt Cyrill Kunz. «Sobald es in den Bereich Sichtbeton geht und das Element mehrfach vorkommt», sagt er, «also ab drei, vier Stück schwenken viele auf uns um.» Im Gegensatz dazu ist auch das Gegenteil Alltag: Für grössere Überbauungen wurden auch schon Fassaden mit 1500 Elementen und mit über 700 unterschiedlichen Schalungen bestellt.

Individualisierung grossgeschrieben
In Zeiten, in denen das Individuelle Standard ist, bieten präzise Planung und präzise Vorfertigung ein ideales Duo. Im Grunde gibt es nichts, was nicht unter kontrollierten Bedingungen in einer Halle produziert werden könnte. Dies ist auch ein gutes Argument in Zeiten des Fachkräftemangels, in denen Firmen auch mit guten Arbeitsbedingungen punkten können ­– wie etwa das Arbeiten unter Dach geschützt vor Wind und Wetter.

In Zukunft dürften mehr Fasern aus Stahl und Kunststoff konventionelle Armierungen ersetzen. Faserarmierter Beton spart Zeit und Geld und macht die Vorfabrikation noch wirtschaftlicher. Um Beton einzusparen, dürften die Vorfabrikanten vermehrt dünnwandige Elemente produzieren. Das ist ressourcenschonend und damit nachhaltiger. Auch der 3D-Betondruck, also die Betonformgebung ohne schalen zu müssen, ist im Aufschwung. Dies alles sind überzeugende Argumente, um das modulare Bauen noch weiter nach vorne zu bringen.

Cyrill Kunz, 43, Geschäftsführer der Müller-Steinag Element AG, verfügt über 20 Jahre Vertriebserfahrung in verschiedenen Branchen.

Mehr Informationen

Nachhaltiges Bauen
Die Vorfabrikation von Betonelementen unter kontrollierten Produktionsbedingungen hat viele Vorteile. Nebst einer hohen Massgenauigkeit und diversen Qualitätsprüfungen entlang des Produktionsprozesses werden insbesondere auch weniger Ressourcen verbraucht. Weniger Material resultiert in geringeren CO2-Emissionen sowohl bei Herstellung wie auch beim Transport. Dank der Vorfertigung im Werk und den damit verbundenen optimierten Bauprozessen gibt es auf der Baustelle weniger Lärm und Staub sowie mehr Platz. Auch die Kreislaufwirtschaft gewinnt an Bedeutung. Der Kanton Zürich beispielsweise fördert Recycling-Beton in der Vorfertigung. Im Hochbau funktioniert der Einsatz von Recycling-Elementen bereits sehr gut.

Forschung am NEST

Inspirationsquelle für Baufachleute

Im Forschungs- und Innovationsgebäude NEST der Empa und der Eawag in Dübendorf testen Forscherinnen und Bauexperten neue Techniken. Das NEST spielt vorne mit, wenn es um innovative und nachhaltige Anwendungen von Beton geht. Die neuen Ideen werden hier in realer Umgebung getestet und dem Markt rasch zugänglich gemacht.

«Ohne Beton wird es nicht gehen», ist Reto Largo überzeugt. Für den NEST-Geschäftsführer und Innovation Manager ist Beton einer der wichtigsten Baustoffe und ein sehr leistungsfähiges Material. Die grosse Chance sieht Largo in der Weiterentwicklung von Beton – vor allem in Bezug auf Nachhaltigkeit: «Sicher, einen Teil des Betons können wir mittelfristig mit nachhaltigeren Ressourcen ersetzen. Trotzdem bleibt die Nachfrage riesig. Das Ziel muss sein, den Beton mit verschiedenen Massnahmen effizienter zu machen.» Im NEST wird genau dafür geforscht und entwickelt.

Gewagte Formen: Das modulare Empa-Forschungsgebäude NEST in Dübendorf.

Hightech-Wendeltreppe aus Betonelementen

Bei einem der Projekte in der STEP2-Unit des NEST kommt vom Entwurf bis zur Produktion ein komplett digitales Verfahren zum Einsatz. Für die Herstellung einer Betontreppe verwenden die Partner aus Forschung und Industrie ultrahochfesten faserverstärkten Beton und giessen diesen in von 3D-Druckern vorgefertigte Schalungen. Dadurch werden individuelle, sehr dünne und komplexe Formen möglich, die mit normalem Stahlbeton nicht realisiert werden könnten. Die einzelnen Treppenstufen werden auf der Baustelle auf einem hochmodernen Vorspannsystem befestigt. Diese Methode ermöglicht es, massgeschneiderte Betontreppen herzustellen – ohne Risiko, dabei viel Aufwand und Abfall zu produzieren.

«Unser Ziel ist es, den Beton mit verschiedenen Massnahmen in den nächsten 10 bis 15 Jahren CO2-neutral zu machen.»

Reto Largo, Innovation Manager und Geschäftsführer NEST

Beton effizienter machen

Das NEST hilft auch mit, Forschungsergebnisse aus Universitäten auf den Boden zu bringen. Zum Beispiel erprobten Forschende der ETH im NEST einen Betonboden, der 60 Prozent weniger Beton und 90 Prozent weniger Stahl braucht. Der internationale Schweizer Baustoffkonzern Holcim will diese Technologie nun zusammen mit der ETH Zürich marktfähig machen. Für Reto Largo ist dies ein Paradebeispiel für die Arbeit im NEST: «Wir wollen, dass Forschung und Wirtschaft am gleichen Strick ziehen. Im NEST bringen wir die einzelnen Player zusammen und sorgen dafür, dass sie in einer anregenden Atmosphäre mit wenig Risiko Ideen entwickeln, erstmals einsetzen und in der realen Welt schnell umsetzen können.» 

Inspirationsquelle für Baufachleute

Das NEST will nicht abgehoben sein und sucht gezielt den Kontakt mit der Öffentlichkeit, mit Handwerkern und Baufachleuten. Die Menschen hinter Bauprojekten haben generell keinen grossen Risikohunger. Im NEST können verrückte Ideen ohne grosses Risiko in einer reellen Umgebung ausprobiert und dann fit für den Markt gemacht werden. Wenn etwas funktioniert, profitieren alle. «Wir sehen uns als Inspirationsquelle für Bauprofis und laden diese zu uns ein. Vor Corona hatten wir über 1000 Besucherinnen und Besucher bei uns zu Gast – pro Monat. Leute in der Baubranche wollen Materialien berühren. Sie möchten mit eigenen Augen sehen, ob etwas funktioniert und ob es gut ausschaut», erklärt Reto Largo und sagt stolz: «Die meisten Gäste verlassen das NEST mit einem Lächeln im Gesicht.»

Einer Wirbelsäule nachempfunden. Die Wendeltreppe der Step2-Unit. Quelle: Digital Building Technologies – ETH Zürich

Beton im Weltall

Völlig losgelöst

Beton ist weltweit der wichtigste Baustoff. Bereits kleine Verbesserungen bei seiner Herstellung haben enorme Auswirkungen. Das auf Forschungen im All spezialisierte Kompetenzzentrum BIOTESC der Hochschule Luzern hat Experimente mit Beton durchgeführt. Die Erkenntnisse sollen die Betonherstellung auf der Erde verbessern – und aufzeigen, ob Betonieren auf dem Mond möglich ist.

«Der Astronaut mit dem passenden Namen Matthias Maurer mischte für uns acht Stunden lang Beton im Orbit. Wir schauten ihm live dabei zu.»

Dr. Bernd Rattenbacher, Manager BIOTESC

Das Kompetenzzentrum BIOTESC in Hergiswil am Vierwaldstättersee gehört zur Hochschule Luzern und unterstützt Experimente auf der internationalen Raumstation ISS. Das BIOTESC-Team war massgeblich beteiligt an den aktuellen Raumschiff-Experimenten, in der Vorbereitung und Durchführung: «Der Astronaut mit dem passenden Namen Matthias Maurer mischte für uns acht Stunden lang Beton im Orbit. Wir schauten ihm live dabei zu. Ein Highlight», schwärmt Bernd Rattenbacher, Forschungsgruppenleiter bei BIOTESC.

Astronaut Matthias Maurer macht Betonexperimente im Weltall. Copyright: ESA/NASA

«Vielleicht finden wir heraus, wie Beton mit weniger Zement hergestellt werden könnte.»

Dr. Bernd Rattenbacher, Manager BIOTESC

Beton ohne Schwerkraft mischen

Im Unterschied zur Erde fallen grössere Bestandteile in der Schwerelosigkeit nicht nach unten und es gibt auch keine aufsteigenden Luftblasen. «Durch diese Experimente können wir beobachten, wie sich Sand und Zement unter ganz anderen Umständen verhalten und können besser verstehen, wie sich Beton erhärtet», erklärt Bernd Rattenbacher und ergänzt: «Vielleicht finden wir so heraus, wie Beton mit weniger Zement hergestellt werden könnte.» Bereits kleine Verbesserungen bei der Betonherstellen hätten grosse Auswirkungen auf die Umwelt.

Langes Warten auf Ergebnisse

Die Betonproben kommen mit dem nächsten Flug von der ISS im Juli 2022 zurück auf die Erde und werden dann an den Partneruniversitäten zu Köln und Duisburg Essen ausgewertet. Bernd Rattenbacher ist gespannt: «Wir hoffen auf gute Resultate. Bereits bei der Vorbereitung und Durchführung des Experiments haben wir enorm viel über Beton gelernt.»

In einem der Versuche wurde auch mit künstlichem Mondstaub experimentiert. 2024 will die NASA auf dem Mond landen. Das erste, was es da braucht, ist eine Landeplattform. Gut möglich also, dass diese aus Beton gebaut wird.

64 solche Mini-Betonmischer werden in der Schwerelosigkeit getestet. Copyright: ESA/NASA
Robotik für mehr Komplexität

XXL-Treppenelemente just in time

1’2 Milliarden Investitionsvolumen, entworfen von Herzog & de Meuron, rund 1’800 Büro- und Laborarbeitsplätze: das neue Forschungs- und Entwicklungszentrum pRed von F. Hoffmann-La Roche in Basel wird eines der wegweisenden Bauwerke der Schweiz. Das mit bau-architektonischen Finessen und Herausforderungen aufwartet. Die Aussentreppen bestehen aus Betonelementen. Hergestellt mit einem 6-Achs-Roboter.

Die Abteilungen des Forschungszentrums sind offen miteinander verbunden – durch gewundene Treppen in Extragrösse. Ein architektonisches Bonbon, das sich in konventioneller Bauweise kaum realisieren lässt. Betonelemente erweitern die Grenzen des Möglichen. Ganz besonders, wenn der Modellit-6-Achs-Roboter der Filigran Betonelement AG eingesetzt wird. «Für den Roboter – einer von nur drei weltweit – ist das eine fast schon typische Aufgabe», erzählt Firmeninhaber, Geschäftsleiter und Robotik-Ambassadeur Markus Hirschi.

«Bei aller Robotik macht der menschliche Faktor den Unterschied.»

Markus Hirschi, Robotik-Ambassadeur,
Inhaber Filigran Bauelemente AG

Der Roboter funktioniert wie ein umgekehrter 3D-Drucker; aus einem Rohling wird eine dreidimensionale Form gefräst. Das macht er auf Basis von Roboterdaten, die mit einer eigenen Software programmiert werden. Die Vorarbeiten im Projektfall:  hausinternes Engineering und Bearbeitung der Architektenpläne in 3D. Die Schalungen selbst waren äusserst komplex – mit bis zu vier verschiedenen Radien. Und wurden dennoch in Rekordzeit hergestellt. «Es geht komplexer, innovativer, schneller – insgesamt wirtschaftlicher. Das sind wesentliche Vorteile der Roboter-gestützten Produktion von Betonelementen. Die unverändert notwendigen Vorarbeiten sind dabei von entscheidender Bedeutung. Bei aller Robotik macht der menschliche Faktor den Unterschied.»

Insgesamt wurden in Basel 22 Gross-Elemente milimetergenau und montagefertig just-in-time produziert und direkt ab LKW eingebaut. Ob von Roboterarm oder Menschenhand geschaffen: die vielen Vorteile von Betonvorfabrikaten – Geschwindigkeit, Präzision, Flexibilität, Wirtschaftlichkeit – kommen immer zum Tragen.

Komplexer, innovativer, schneller – insgesamt wirtschaftlicher. Der Filigran-Roboter im Einsatz.

Video

Im Interview mit dem Online-Portal BERN-OST stellt Inhaber und Geschäftsleiter Markus Hirschi den Roboter Modellit en détail vor.
Robotik

Echte Armarbeit

Die besten Köpfe und Hände brauchen irgendwann einen starken (Roboter)-Arm zur Unterstützung. Besonders dann, wenn die individiuellen Anforderungen an Betonelemente steigen, und die Wirtschaftlichkeit gewahrt bleiben soll. Der 6-Achs-Roboter Modellit der Filigran AG hebt die Gestaltungsmöglichkeiten von Betonelementen auf eine neue Stufe. Beton 4.0 eben. Im Video stellt CEO Markus Hirschi den Roboter vor.

3D-Druck

Zum richtigen Zeitpunkt maximal individuell

Flüssiger Beton wird gedruckt und ausgehärtet – in kurzer Zeit und ohne Schalungen. Möglich macht das ein neuartiges Verfahren. Für die Swisscom wurde damit ein individueller Schacht gedruckt. Innert 45 Minuten.

Grundlage des Verfahrens –  eine Eigenentwicklung von Creabeton Matériaux – ist ein speziell entwickelter Beton. Herzstück ist eine 3D-Druck-Anlage mit Roboter-Unterstützung. Das Verfahren reduziert die Produktionszeit deutlich. Die Betonelemente können schon nach 24 Stunden verbaut werden. Das eröffnet neue Einsatzfelder – Beton 4.0.

Wie auch in Blumenstein BE. Dort wurden Werkleitungen für Wasser, Abwasser und Fernwärme sowie das Swisscom-Netz erneuert und erweitert. Für den Telko-Marktführer wurde ein individueller Schacht produziert. Die Druckdaten wurden nach den Plänen des Bauherrns aufbereitet, der Schacht selbst wurde in nur 45 Minuten massgeschneidert 3D-gedruckt.

In Zukunft werden immer weitere Aktionsfelder mit dem neuen Verfahren sinnvoll und effizient bedient werden. Formenfreiheit und Zeitgewinn machen es für Einzelanfertigungen besonders attraktiv.

David Maier, Projektverantwortlicher Creabeton Matériaux
Creabeton Matériaux AG, Swisscom Schacht, 3D-Druck, Betonelemente, Betonvorfabrikate, Beton

Produziert wurde «just in time». Nach Druck und Aushärtung wurde der Schacht keine 24 Stunden später ausgeliefert und direkt in die Baugrube versetzt. Wie bei Betonvorfabrikaten generell sind die Vorteile des 3D-Beton-Drucks umso mehr Zeitersparnis, Wirtschaftlichkeit und die Möglichkeit, auf individuelle Kundenbedürfnisse eingehen zu können. Das alles mit lokalen, heimischen Rohstoffen. Die Umwelt dankt’s, wird die sog. graue Energie doch gering gehalten.

«In Zukunft werden immer weitere Aktionsfelder mit dem neuen Verfahren sinnvoll und effizient bedient werden. Formenfreiheit und Zeitgewinn machen es für Einzelanfertigungen besonders attraktiv», ist David Maier, Projektverantwortlicher Creabeton Matériaux, von der Zukunftsfähigkeit des neuen Verfahrens überzeugt.

Bordsteine

Barrierefrei, normgerecht, individuell

In öffentliche Busse soll man barrierefrei einsteigen können. Das gebietet nicht nur der gute Anstand, sondern auch das Bundesgesetz über die Beseitigung von Benachteiligungen von Menschen mit Behinderungen (BehiG). Betonelemente ermöglichen die normgerechte Realisierung.

Bis 2023 müssen Einrichtungen des öffentlichen Verkehrs behindertengerecht gestaltet sein. Mit individuell produzierten Betonelementen werden die präzisen Normen eingehalten.

Jeder Millimeter zählt: um Personen mit eingeschränkter Mobilität das Ein- und Aussteigen in Verkehrsmittel möglichst einfach zu machen, muss der Abstand zwischen Bordstein und Bus an der Haltestelle so klein wie möglich sein. Dafür hat Creabeton Matériaux eigene Betonelemente entwickelt. Die CREACCESS®-Bordsteine gewährleisten eine Bordsteinhöhe von 22 Zentimetern, womit die gesetzliche Norm SN 640 075 «Hindernisfreier Verkehrsraum» erfüllt ist. Ganzjährig sicher sind sie ohnedies. Dafür sorgen die rutschfeste Oberfläche und der hohe Frost-Tausalz-Widerstand.

CREACCESS® umfasst verschiedene Elemente, die mit Randsteinen aus verschiedenen Kantonen kompatibel und nach den Kriterien von TERRASUISSE aus einheimischen Rohstoffen hergestellt sind. Auch Verkehrsbetriebe dürfen sich freuen. Die Elemente sind so geformt, dass die Busräder an ihnen entlang zur Bushaltestelle geführt werden. Dadurch sinkt das Risiko, dass der Bus bei der Anfahrt beschädigt wird. Betonelemente als Bordsteine – barrierefrei, normgerecht, individuell. Oder: win, win, win.

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Sitzelemente

Spannend harmonisch

Erholung in der Natur mit Ausblick auf den Flughafen Zürich – ein Spiel mit Gegensätzen. Der Park des neuen Quartiers «The Circle» lädt dazu ein. Mittendrin: Sitzelemente aus Beton.

Der Park wurde von Studio Vulkan Landschaftsarchitektur geplant; die Sitzelemente aus Beton stammen von der Tschümperlin AG. Jedes in eigener Freiform, von der Designgemeinschaft Inchfurniture/Luis Bischoff für die endgültigen Standorte konzipiert. Mockups aus Pavatex bildeten die Grundlage für die Realisierung.

Jeder Standort wurde exakt bestimmt und reagiert unmittelbar und direkt auf die freien Formen.

Thomas Wüthrich, Mitinhaber Designgemeinschaft Inchfurniture/Luis Bischoff

Den Beton-Sitzelementen begegnet man an fünf Standorten im Park. Sie alle haben einen Zweck: den Besucher zum Innehalten einzuladen, dem hektischen Arbeitsalltag mit einem Moment der Ruhe begegnen und die eindrücklichen Ausblicke auf den Flughafen und – bei gutem Wetter – die Berge zu geniessen.

«Jeder Standort wurde exakt bestimmt und reagiert unmittelbar und direkt auf die freien Formen, beispielsweise mit Hügeln oder dem Teichufer», erklärt Thomas Wüthrich von der Designgemeinschaft Inchfurniture/Luis Bischoff. Jedes der ungefähr drei Tonnen schweren Beton-Spezialelemente ist komplett individuell gefertigt, mit eigener Form und Farbe. Allen gemein: organische Formen mit erdigen Farben in Harmonie mit dem Landschaftsbild. Es wirkt, als wären die spektakulären Sitzelemente schon immer da gewesen. Und dank Beton als Werkstoff werden sie das auch lange sein.

Tschümperlin AG, Sitzelemente The Circle Park Flughafen Zürich Kloten, Betonelemente, Betonvorfabrikate, Beton
Tschümperlin AG, Sitzelemente The Circle Park Flughafen Zürich Kloten, Betonelemente, Betonvorfabrikate, Beton
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