Vorteil Vorproduktion

Gefertigt und geliefert – auf den Punkt genau

In Dübendorf stehen drei neue, imposante Wohntürme, die den Namen Three Point tragen. Ihre Balkonplatten, Brüstungen und Dachränder bestehen aus vorfabrizierten Betonelementen. Diese Methode ist äusserst zeitsparend, was einem grossen Projekt wie diesem sehr zugute kommt.

Dank versetzten Platten an den Balkonen und Brüstungen wirken die Fassaden der Three-Point-Hochhäuser in Dübendorf lebendig.

Three Point ist ein nicht alltägliches und daher umso faszinierenderes Bauvorhaben. In Sichtweite des bis vor Kurzem höchsten Wohnturms der Schweiz, des 100 Meter hohen JaBee-Towers, wurde eine weitere moderne Siedlung gebaut. Zu ihr gehören drei Hochhäuser mit 34, 36 und 38 Stockwerken. Mit ihren 102 bis 113 Metern Höhe überragen sie den bisherigen Rekordhalter klar. Insgesamt beherbergt das Areal in Dübendorf, nahe des Zürcher Bahnhofs Stettbach, 445 neue Wohnungen. Die Gesamtinvestition belief sich auf rund 500 Millionen Franken.

Das markanteste Merkmal der drei Wohntürme ist ihre Fassade. Dank den versetzten Platten an Balkonen und Brüstungen wirkt sie lebendig und spannend. Für die Herstellung der insgesamt 1758 Elemente hat das Team der Stüssi Betonvorfabrikation AG rund 4136 Kubikmeter Beton verwendet. Die Produkte aus dem Werk kamen zudem an den Dachrändern zum Einsatz.

Vorschlag gemacht, Plan geändert

Angesichts der Grösse des Projekts bot sich die Betonvorfertigung an, denn sie ist effizient und zeitsparend. Ursprünglich war die Fassade komplett in Ortbeton angedacht. «Durch unsere Initiative wurde das umgeplant und wir konnten mit Betonfertigteilen arbeiten», erzählt Tobias Stüssi, der zur Geschäftsleitung der Stüssi Betonvorfabrikation AG gehört und für den Auftrag verantwortlich war. Er verweist darauf, dass die Türme parallel hochgezogen wurden, wobei man etwa alle drei Tage mit einem neuen Stockwerk begann.

Pünktlichkeit und Genauigkeit als Grundlage

Um den fortlaufenden Aufbau der Hochhäuser sicherzustellen, erfolgte die Produktion und Anlieferung der Fassadenelemente aus dem Werk der Stüssi Betonvorfabrikation AG fortlaufend, «Just-in-time», wie Tobias Stüssi sagt: «Wir stimmten uns stets auf die Fortschritte der Baustelle ab.» Für den Transport habe man ein Shuttle-System aufgebaut, die Anhänger wurden jeweils auf der Baustelle ausgetauscht. Der Projektleiter verweist darauf, dass es sich bei Three Point um ein überdurchschnittlich umfangreiches Vorhaben handelt. «Als mittelgrosser Betrieb können wir solche Grossaufträge gut abwickeln», sagt er. «Sie sind für uns nicht ungewöhnlich, kommen aber selten vor.» Damit alles so gut gelingt wie hier, müsse man die Liefertermine zwingend einhalten und bei der Bauteilgeometrie auf exakte Masse achten. Tobias Stüssi findet die von seinem Team ausgeführten Arbeiten im Rahmen von Three Point äusserst gelungen: «Das Projekt zeigt beispielhaft, wie flexibel wir sind. Eine solch immense Vielfalt an verschiedenen Elementtypen führte zu grossem Aufwand bei der Planung und in der Produktion. Diese Herausforderungen haben wir sehr gut gemeistert.»

Einhausung Schwamendingen

Tragende Lösung für neue Nutzfläche

Die Einhausung Schwamendingen umhüllt seit Kurzem ein Stück der Autobahn A1 in Zürich. Bei dem 940 Meter langen Abschnitt erwies sich Beton als besonders geeigneter Baustoff. Mehrere hundert vorgefertigte Elemente wurden in spektakulären Nachtaktionen installiert. Mit dem effizienten Vorgehen liessen sich Zeit und Kosten sparen.

Die Einhausung von Autobahnen gewinnt in urbanen Räumen zunehmend an Bedeutung, so auch hier in Zürich Schwamendingen.

Die «Einhausung Schwamendingen» ist schweizweit einzigartig. Dass die offene Autobahn nicht mehr quer durch das Zürcher Aussenquartier führt, trägt viel zur Aufwertung des dicht bevölkerten Lebensraums bei. Die Fahrbahnen sind nun weder zu sehen noch zu hören, dank insgesamt 232 Trägern aus Beton mit je bis zu 32 Metern Länge, die sie vollständig umschliessen.

Die Dimensionen des Projekts sind beeindruckend: Die Einhausung erstreckt sich auf einer Länge von 940 Metern, ihre Breite beträgt 30 Meter, die Höhe 7 Meter. Sie schliesst direkt an den Schöneichtunnel an, wodurch dieser stadtauswärts auf insgesamt 1,7 Kilometer verlängert wird. Das reduziert den Verkehrslärm und die Luftbelastung deutlich. Ausserdem entstand eine zusätzliche städtische Nutzfläche – der Ueberlandpark. Dieser Freiraum befindet sich auf dem neu entstandenen Dach der Einhausung. Er wurde als biodiverse Oase bepflanzt und im Mai 2025 mit einem Fest eingeweiht.

Vorteile der Betonvorfertigung genutzt

Auftraggeber der Einhausung Schwamendingen ist das Bundesamt für Strassen (ASTRA) in Partnerschaft mit Kanton und Stadt Zürich. Die von den Verantwortlichen gewählte Bauwerksgeometrie – also die Spannweiten der Fertigbetonträger beziehungsweise der Ortbetondecke von über 30 Metern auf Wandscheiben platziert und auf Bohrpfählen gelagert, darauf ein Parkaufbau – machte Beton zum idealen Baustoff bei diesem Vorhaben. Hinzu kommt, dass Beton aussergewöhnlich schalldämmend, langlebig, pflegeleicht und zudem feuerfest ist. Förderlich war auch die natürliche Helligkeit des Materials. Gemäss einem Bericht zur Verkehrsinfrastruktur belegen Studien, dass Beton den Bedarf an künstlicher Beleuchtung senken kann.

Die Einhausung Schwamendingen wurde in zwei Abschnitten von jeweils etwa 500 Metern realisiert. Und zwar im Tagbauverfahren, das auch als «offene Bauweise» oder «offener Tunnelbau» bekannt ist. «Die Methode wird häufig verwendet, wenn der Tunnel relativ flach unter der Erdoberfläche liegt und wenn in städtischen Gebieten gebaut wird», heisst es im Abschlussbericht. Von Vorteil war auch, dass damit bei laufendem Betrieb der an dieser Stelle vielbefahrenen Autobahn gearbeitet werden konnte. Nur für vereinzelte Tätigkeiten musste die Strecke teilweise in der Nacht gesperrt werden. Auch der unter der Autobahn hindurch verlaufende Tramtunnel und die nahe Tramstation konnten durchgehend genutzt werden.

Planung im 3D-Modell

Die von der Element AG vorgefertigten und installierten Betonträger sind ein wichtiger Bestandteil dieses Bauwerks, denn sie bilden die Basis für das Dach. Die Planung für die Betonvorproduktion erfolgte über alle Details und Schnittstellen hinweg in einem komplexen 3D-Modell am Computer. Die einzelnen Daten jedes produzierten Trägers wurden minutiös durch einen Geometer erfasst und ins digitale Modell zurückgespielt. So konnte eine äusserst präzise Vorbereitung der Auflagerpunkte auf der Baustelle vorgenommen werden.

Aufgrund der Linienführung der Nationalstrasse variierten die Abmessungen der Träger. Dies führte dazu, dass die Teile in einer definierten Reihenfolge auf der Baustelle abgeladen werden mussten, angeordnet nach Zeitpunkt und Ort ihrer Verwendung. Auch bei der Planung der Elemente selbst war exaktes Vorgehen gefragt. Zum Einsatz kam die BIM-Methode.


Nächtliche Montagearbeiten

Für die Installation der Betonelemente wurde die Autobahn jeweils in der Nacht gesperrt. Laut Angaben der Projektverantwortlichen bestand die grösste Schwierigkeit bei der Montage darin, dass das Zeitfenster klar definiert und relativ eng war. Doch wie in den Videos im Zeitraffer ersichtlich ist, meisterten die erfahrenen Fachleute sämtliche Herausforderungen mit Bravour.

Ein 650-Tonnen-Raupenkran – einer der leistungsfähigsten in der Schweiz – kam zum Einsatz, um die Betonträger zu platzieren. Jeder Träger besteht aus rund 26 Kubikmeter Beton und 7,5 Tonnen Bewehrung. Insgesamt weist jedes Einzelstück ein Gewicht von bis zu 70 Tonnen auf. Ein Grossteil der Träger wurde nach der Lieferung auf der Baustelle in Schwamendingen zwischengelagert, einige Elemente erreichten ihren Einsatzort «just-in-time». Das Team der Element AG strebte eine Einbauleistung von zehn Trägern pro Nacht an, insgesamt dauerten die Arbeiten 29 Nächte.

Die Projektverantwortlichen verweisen in ihrem Abschlussbericht auf die vielen Vorteile, die vorgefertigte Elemente aus Beton mit sich bringen: kontinuierlichen Fertigung, parallele Abläufe und eine dadurch stark verkürzte Bauzeit. Ausserdem wurde mit den gezielten Anlieferungen die begrenzten Platzverhältnisse auf der Baustelle entlastet. Als besonders effizient wird auch der Einsatz von hochfestem Beton und optimierten Herstellungsverfahren hervorgehoben.


Mehr zur Einhausung Schwamendingen

Projektwebsite

«update 63» von BETONSUISSE, Ausgabe April 2025

Kennzahlen

-Dauer der Umsetzung: 2019 – 2025
-Totale Länge des Bauwerks: 1680 Meter
-Länge der neuen Einhausung: 940 Meter
-Breite: 30 Meter
-Höhe: 7 Meter
-Durchschnittlicher Tagesverkehr: 120’000 Fahrzeuge
-Kosten: rund 600 Millionen Franken

Möglich dank Betonelementen

Lagerfläche verdoppelt

Mit einem zusätzlich eingebauten Zwischenboden nach Mass konnte in einer bestehenden Halle zusätzlicher Lagerraum geschaffen werden. Insgesamt kamen über 100 millimetergenau vorgefertigte Elemente aus Beton zum Einsatz. Die Fläche ist nun dank dieser nachhaltigen Lösung doppelt so gross wie zuvor.

Der neue Zwischenboden führt dazu, dass in der Halle doppelt so viel Lagerfläche genutzt werden kann wie vor dem Einbau.

In einer weitläufigen Halle im luzernischen Adligenswil war einst eine Druckerei des Medienhauses Ringier untergebracht. Mit deren Schliessung per Ende 2018 änderten sich die Anforderungen, denn das Gebäude sollte dem neuen Eigentümer fortan als Lager dienen. Um die nutzbare Fläche nachhaltig und ohne Abriss zu erweitern, kam eine innovative Lösung mit vorgefertigten Betonelementen zum Zuge. Die vorproduzierende Firma übernahm die komplette Umsetzung von der Planung über die Produktion bis hin zur Montage – alles im Bestandesbau. Seither verdoppelt ein Zwischenboden die Lagerfläche.

«Die grösste Herausforderung bei diesem Projekt bestand darin, die massiven Träger und Stützen mit über zehn Metern Spannweite in die bestehende Halle einzubringen», erzählt Tobias Stüssi von der Stüssi AG und führt aus: «Eine seitliche Öffnung und eine massgeschneiderte Einschubkonstruktion machten dies möglich.» Im Inneren des Baus sorgte eine spezielle Montagekonstruktion für die passgenaue Installation.

Speditiver Einbau ist gelungen

Eingesetzt wurden total 119 Betonelemente, darunter 64 Rippenplatten, 18 Randträger und 37 Stützen. Letztere haben eine Höhe von je 5,5 Meter. Die Rippenplatten weisen mit einem Gewicht von 10,3 Tonnen pro Stück ein stattliches Gewicht auf, die 18 Randträger sind mit je 18,7 Tonnen sogar noch massiver. Laut Angaben der Stüssi AG dauerten die Montagearbeiten 18 Tage, was einer Kadenz von fast sieben Elementen pro Tag entspricht. Tobias Stüssi hält fest: «Ein Element wurde somit in etwas mehr als einer Stunde gesetzt. In diesem Kontext ist das sehr rasch.»

Die fertig erweiterte Halle ist Teil der Businesspark Dietschiberg AG. Auf dem Areal nahe der Stadt Luzern wird nun kreativ gearbeitet, konzipiert, programmiert, geplant und organisiert. Neben den Lagerräumen, die von verschiedenen Kunden genutzt werden, gibt es an diesem Standort auch Produktionsflächen und Büros.

Brückenbau mit UHPC

Schlanke Konstruktion punktet mit Stärke

Auffallend schlank sehen die zwei neu erstellten Brücken bei der Bahnstation Gluringen im Kanton Wallis aus. Doch sie haben es in sich, denn sie bestehen aus ultrahochfestem Beton, sogenanntem Ultra High Performance Concrete (UHPC).

Dank vorgefertigten Teilen aus Beton gelang der Bau der neuen Brücken bei der Bahnstation Gluringen im Wallis auf effiziente Weise.

Der grösste Pluspunkt von UHPC-Beton ist seine Widerstandsfähigkeit. Das führt dazu, dass mit vergleichsweise sparsamem Materialeinsatz sehr stabile und hochdichte Elemente hergestellt werden können, etwa für Kunstbauten. Ein Beispiel dafür sind zwei Brücken, die im Sommer 2024 als Ersatzneubauten bei der Bahnstation Gluringen erstellt wurden. Für die Vorfertigung der Bestandteile war das Team der Element AG aus dem freiburgischen Tafers verantwortlich. Die gesamte Konstruktion der Brücken hat das firmeninterne Planungsbüro in 3D erstellt. Über die digitalen Schnittstellen konnten diese Pläne mit dem Ingenieur und der Bauunternehmung geteilt und abgestimmt werden. Anschliessend produzierte das Team die Betonelemente gemäss den Anforderungen äusserst effizient und detailgetreu im Werk.

Mit Feinheiten aufs Gelände reagieren

Bei dem Projekt bestand die grösste Herausforderung darin, die spezielle Schalung mit verschiedenen Gefällen herzustellen. «Unsere Schalungsbauer meisterten dies auch mit den vielen einzelnen, sehr schlanken Rippen hervorragend», so fassen die Projektverantwortlichen diesen wichtigen Arbeitsschritt zusammen.

Nach dem Transport von Tafers ins Wallis wurden die vorfabrizierten Betonelemente bei der Station Gluringen auf den bestehenden Unterbau gehievt. Ein Kraftakt, denn trotz schlanker Struktur wiegt jedes Element 20 Tonnen. Ergänzend montierten die Fachleute die ebenfalls mit UHPC produzierten Winkelelemente, um einen nahtlosen Anschluss ans nahe, frisch sanierte Perron sicherzustellen. Das Fazit dieses Projekts mit UHPC-Beton ist durchwegs positiv: «Dank aktiver Beteiligung aller Akteure konnten wir alles in einer auch für die Bahn kurzen und daher optimalen Bauzeit realisieren.»

Ausstiegshilfen, Leitsysteme und Durchlässe

Wie Beton das Leben von Amphibien rettet

Auf ihren alljährlichen Wanderungen sind Amphibien vielen Gefahren ausgesetzt. Einerseits beim Überqueren von Strassen, anderseits aber auch, weil sie auf ihrem Weg in Schächte stürzen und dort verenden, weil sie nicht herausfinden. Hier setzt eine Neukreation an, die vollumfänglich aus Beton hergestellt wird.

Kröten und Frösche sind auf ihren Wanderungen vielen Gefahren ausgesetzt.

Im Frühjahr sind die Kröten, Frösche, Salamander und Lurche auf Achse. Sie wandern zu ihren Laichgründen, um dort ihre Eier abzulegen. Doch der Weg dorthin ist oftmals lang und beschwerlich. So kann es vorkommen, dass sich die Tiere auf ihrer Suche nach kalten und feuchten Orten in Schächte fallen lassen, aus denen sie nicht aus eigener Kraft herausfinden. In solchen Fällen können aus Beton vorgefertigte Ausstiegshilfen Leben retten. Solche Produkte mit speziell entwickelter Oberfläche und Form sind bei CREABETON seit Kurzem im Angebot. Entstanden sind sie in Zusammenarbeit mit dem Kanton Zürich und mit Fachleuten aus den Bereichen der Tier- und Landschaftsökologie. «Diese Lösung ist nachhaltig und optimal auf die Bedürfnisse von Amphibien abgestimmt», teilen die Projektverantwortlichen mit.

Robust, effizient und flexibel

Dass bei der Fertigung der Ausstiegshilfe der Baustoff Beton zum Einsatz kommt, hat seinen Grund. Dank dieser Bauweise sind die Teile widerstandsfähig und sie halten langfristigen Belastungen sowie Witterungseinflüssen stand. Zugleich sind die Produkte äusserst pflegeleicht – die robuste und glatte Oberfläche minimiert den Aufwand bei der Wartung und sorgt dafür, dass die Ausstiegshilfen effizient instandgehalten werden können, was kostensparend ist. Da sie bezüglich der Masse flexibel hergestellt werden können, bieten sich die Bauteile sowohl für neu erstellte als auch für bestehende Schächte mit den unterschiedlichsten Anforderungen an. Mögliche Anwendungsorte sind Strassenabläufe, Lichtschächte, Schlammsammler, Regenrückhaltebecken sowie Abwasserbecken und Reinigungsanlagen. Laut Angaben von Creabeton hat die Anwendung in der Praxis gezeigt, dass die Amphibien die Ausstiegshilfen als solche erkennen und zum Herausklettern aus der Tiefe nutzen.

Wenn Tunnels den Weg freimachen

Zum Sortiment der Firma CREABETON gehören neben den neuen Ausstiegshilfen auch verschiedene Modelle von Amphibien- und Kleintierdurchlässen. Sie ermöglichen es den Tieren, in Sicherheit auf die andere Seite von vielbefahrenen Verkehrsrouten zu gelangen. Vorgefertigte Durchlässe aus Beton sind die ideale Alternative zu herkömmlichen Lösungen wie niedrigen Zäunen oder anderen Abgrenzungen am Strassenrand. Beim Bau können die Tunnels direkt in die Anlagen integriert werden. Ergänzend gibt es unterschiedliche Elemente, um an der Erdoberfläche passende Leitsysteme zu installieren, dank denen die Tiere die Eingänge finden.

Wie bei den Ausstiegshilfen haben bei den bereits installierten Durchlässen umfassende Überwachungen stattgefunden. Deren Auswertung hat gezeigt, dass neben den Amphibien auch Mäuse, Dachse, Marder, Katzen und sogar Füchse die Tunnels nutzen. Die Zahl der überfahrenen Tiere sank an den Stellen mit den Durchlässen deutlich. Mit den so geretteten Leben leistet die Betonvorfertigung einen bedeutenden Beitrag für den Artenschutz.

Kombination von Baustoffen

Beton und Holz im Einklang

Holz oder Beton? Das schliesst sich keineswegs aus. Aktuelle Bauprojekte wie das reformierte Kirchgemeindehaus in Sursee beweisen, wie gut sich Beton und Holz kombinieren und ergänzen lassen. Besonders hervorzuheben ist dabei die regionale Herkunft der eingesetzten Rohstoffe.

Unten Beton, oben Holz: So kontrastreich und dennoch einheitlich präsentiert sich das neue Kirchgemeindehaus im luzernischen Sursee.

Auf den ersten Blick dominiert Holz das reformierte Kirchgemeindehaus in Sursee, das Anfang 2024 eingeweiht wurde. Doch bei näherer Betrachtung entfaltet der Sichtbeton seine Wirkung: Vor allem die vorfabrizierten Treppen setzen markante Akzente im Innenbereich und schaffen einen faszinierenden Materialkontrast. Sandgestrahlte Streifen sorgen auf den Treppenstufen für optimale Rutschfestigkeit.

Rohstoffe stammen aus der Region

Während das Holz dem Gebäude seine warme Ausstrahlung verleiht, vermittelt der Beton Robustheit. Gemeinsam bilden die beiden natürlichen Materialien eine harmonische Symbiose, die Tradition und Moderne gleichermassen widerspiegelt.

Das Beispiel aus dem Kanton Luzern zeigt: Regionalität ist auch in der Kombination möglich. Der Neubau trägt das Label Schweizer Holz. 90 Prozent der 265 eingesetzten Kubikmeter Holz stammen aus heimischen Wäldern. Damit wurden die Voraussetzungen für die Auszeichnung damit sogar übertroffen. Und auch die vorproduzierten Betontreppen stellte das produzierende Unternehmen aus lokalen Rohstoffen her. «Wir nutzen Material aus Schweizer Kiesgruben und andere regionale Materialien», hebt Cyrill Kunz, Geschäftsführer der MÜLLER-STEINAG ELEMENT AG, hervor. «Hierfür gibt es zwar kein Label, die Herkunft ist aber nachweisbar. Unsere Betonprodukte passen also auch unter diesem Aspekt ideal zum Holz, das bei diesem Projekt zum Einsatz kam.»

Stabilität und Schallschutz inklusive

Der Gesamteindruck des Kirchgemeindehauses in Sursee überzeugt. Sämtliche Elemente aus Holz und Beton greifen nahtlos ineinander über. Bei der Konstruktion wurde insbesondere darauf geachtet, dass die Betonelemente auf ausreichend tragfähigen Holzflächen ruhen, um maximale Stabilität und Sicherheit zu gewährleisten. Eine weitere Anforderung der Bauherrschaft: eine durchgehende Schallentkopplung. Das Team aus Rickenbach meisterte auch diese Herausforderung.

«Das Beispiel zeigt auf, wie man die Langlebigkeit des Baustoffs Beton gezielt nutzen kann», sagt Cyrill Kunz. Er betont, dass die Treppen in einem öffentlichen Bauwerk wie dem Kirchgemeindehaus besonders grossen Belastungen ausgesetzt sind. «Diese Stufen werden oft begangen, vorwiegend mit Strassenschuhen. Daher lohnt es sich, sie aus Beton anzufertigen, auch in einem Holzbau.» Damit die hölzernen Wände das hohe Gewicht des Betons tragen können, muss dies bereits bei der Planung berücksichtigt werden.

Erfolgreiches Bauen durch Zusammenarbeit

Ein weiteres Bauvorhaben mit Holz und Beton, an dem die MÜLLER-STEINAG ELEMENT AG mitwirken durfte, wird derzeit in Zermatt realisiert. Eine Gesamtanlage für die Primarschule Walka ersetzt dort drei ältere Chalets. Die Innenräume, Flure und Treppenhäuser sind in zwei Farbtönen gehalten, die zur alpinen Landschaft im Wallis passen. Die mineralischen Elemente bestehen vorwiegend aus Beton. Das Holz zieht sich als Füllelement konsequent durchs Gebäude und spannt sich zwischen den grauen Flächen auf.

Auch die Fassaden der Walka-Häuser bestehen aus Holz, dies im Gegensatz zu den Sockelelementen, die aus Beton vorgefertigt wurden. «Vor allem im Aussenbereich gilt es, das unterschiedliche Ausdehnungsverhalten von Holz und Beton zu beachten», erklärt Cyrill Kunz. Da Holz auf Feuchtigkeit stärker reagiert als Beton, sind präzise Arbeitsfugen essenziell, um Materialbewegungen auszugleichen und Schäden zu verhindern.

«Das Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, dass wir uns während den Bauarbeiten laufend mit den Architektinnen und Architekten, den Projektleitenden und den Vertretenden aus der Holzbranche austauschen», fügt der Geschäftsführer an. «Denn bei solchen Projekten kommt es, wie so oft im Leben, auf die gelungene Kommunikation an. So passen später nicht nur die Pläne, sondern auch die verwendeten Baustoffe bestens zueinander.»

Öffentlicher Aussenraum

Auf Beton ausruhen? Das geht!

Im Aussenbereich eines Ersatzneubauprojekts in der Stadt Zürich dienen Elemente aus Beton nicht nur als gemeinhin bekannte Sitzgelegenheiten. Auf dafür angepassten Flächen laden sie hier auch zum Liegen ein. Was aufgrund der Härte des Materials zunächst wie ein Kontrast wirkt, wird durch die ausgeklügelte Formgebung zum Pluspunkt.

Diese vorgefertigten Liegen aus Beton bereichern die Aussenanlage auf dem Areal des Neubauprojekts in Zürich.

Die Tannenrauchstrasse im Zürcher Quartier Wollishofen war kürzlich Schauplatz eines bedeutenden Ersatzneubauprojekts. In dessen Rahmen wurden ältere Gebäude aus den 1930er-Jahren abgebrochen und durch zeitgemässen Wohnraum mit hoher Lebensqualität ersetzt. Insgesamt entstanden so rund 100 Wohnungen. Auch beim Aussenbereich kam es im Zuge dieses Projekts zu einer Umgestaltung. Die öffentlich zugängliche Anlage dient als Begegnungs- und Erholungszone. Auffallend sind die abwechslungsreichen Elemente aus Beton, welche diesen Ort nun prägen – optisch, aber auch funktional.

Hartes Material, sanfte Formen

Für das Design und die Fertigung der Betonteile ist die Silidur AG verantwortlich. Vorfabrizierte Elemente, die in Freiräumen zum Einsatz kommen, gehören zu den Kernkompetenzen des Betriebs aus dem zürcherischen Andelfingen. Beim Neubauprojekt in Wollishofen stehen grossflächige Liegen aus Beton im Zentrum. Sie animieren die Bevölkerung dazu, im neu geschaffenen Gebiet zu verweilen und diesen Ort aus nicht alltäglicher Perspektive zu betrachten. Bei den Liegen handelt sich um Spezialanfertigungen mit besonderem Charakter. Dank den integrierten Kopfstützen kommt hier sogar ein bisschen Liegestuhl-Feeling auf. Und wer, anstatt zu liegen lieber sitzen möchte, ist hier ebenfalls richtig. Denn da sind noch die Entlüftungsschächte, die dank ihrer ausgeklügelten Gestalt zugleich als Sitzbänke dienen. Einmal mehr kommt bei diesen Betonelementen die geschickte Kombination von Funktionalität, Ästhetik und gesellschaftlichem Aspekt zur Geltung.

Wohnlich möblierter Aussenraum

Das dritte markante Objekt im Aussenraum Tannenrauchstrasse ist der Brunnen. Er hat einen Durchmesser von 3,40 Metern und strahlt viel Ruhe aus. Dies ebenso wie die ausladende, ebenfalls kreisförmige Betonsitzbank mit Holzauflage. Sie schmiegt sich um eine Fläche, die später mit verschiedenen Pflanzen bereichert werden soll. Der quadratische Kiesplatz mit Brunnen, Bank und Elementen ist von Betonschalen umrandet, die dazu dienen, das Regenwasser geregelt abfliessen zu lassen. So wirkt das Ensemble im Freien fast wie ein Zimmer, das mit unterschiedlichen Möbeln und Accessoires bestückt ist und Wohnlichkeit vermittelt.

Ultra-Hochleistungs-Faserverbund-Baustoff (UHFB)

Fest, dicht, stabil – und besonders leicht

Die Tunnel und Brücken der Schweizerischen Südostbahn AG (SOB) zwischen Lichtensteig und Herisau sind über 100 Jahre alt, daher müssen sie nun renoviert werden. Bei der Sanierung eines Fussgängerwegs direkt neben den Bahngleisen auf einer Brücke kommen auch Produkte aus aussergewöhnlichem Beton zum Einsatz.

Rund 30 Platten aus Ultra-Hochleistungs-Faserverbund-Baustoff (UHFB) kommen derzeit bei der Renovierung des Thurviadukts im sanktgallischen Lichtensteig zum Einsatz. Verwendet werden sie für den Fussgängerweg, der neben den Bahngeleisen verläuft. Das Besondere am verwendeten Baustoff ist die hohe Festigkeit und Dichtigkeit. Ausserdem ist er wasser- und chloriddicht – ideal für anspruchsvolle Bauprojekte wie dieses Vorhaben, das gemäss Plan im Dezember 2024 abgeschlossen sein soll.

Leicht und dennoch robust

UHFB besteht neben Wasser, Zement, Mikrosilika, feinen Sanden und Zusatzstoffen vor allem aus einer grossen Menge an Stahlfasern. Damit lassen sich neue Formen schaffen und Leichtigkeit in Konstruktionen bringen. Das bedeutet, dass man bezüglich der Gestaltung mehr Freiheiten hat.

Hergestellt und geliefert werden diese Betonelemente von der MÜLLER-STEINAG ELEMENT AG. Diese produziert die Platten für das Thurviadukt in sieben verschiedenen Grössen. Die grösste Platte mit fünf Metern Länge und drei Metern Breite wiegt laut Angaben der Verantwortlichen lediglich 2,8 Tonnen. Eine Platte dieser Grösse aus herkömmlichem Beton wäre ungefähr doppelt so schwer. Das Gewicht ist hier entscheidend, denn die Platten werden auf auskragende Träger versetzt. Mit doppelt so schweren Platten wäre die Sanierung um einiges aufwendiger gewesen.

Fachwissen und Präzision sind gefragt

Die Produktion der Platten erfordert hohe Präzision und solides Fachwissen rund um den Baustoff. «Das ganze Projekt stand zudem unter grossem Zeitdruck und so ist es sehr erfreulich, dass sich alle Beteiligten – von der Planung über den Formenbau bis zur Produktion – mit vollstem Engagement für das Projekt einsetzten», berichtet Mark Blunschi, Product Manager Elementfertigung bei der Herstellerfirma. Die Festigkeit, die Gewichtsersparnis und das Aussehen der Elemente sind seiner Meinung nach die entscheidendsten Vorteile für dieses Projekt. «Dank der hohen Festigkeit können wir die Fussgängerbrücke sehr schlank bauen.»

Rieter Campus Winterthur

Sitzelemente vermitteln Ästhetik und Ambiente

Beim kürzlich fertiggestellten Grossprojekt Rieter Campus in Winterthur spielen auch vorgefertigte Betonelemente eine Rolle. Sie tragen im Aussenbereich zum zeitgemässen Erscheinungsbild des Ortes bei, an dem die Innovation im Zentrum steht.

Ein Kunden- und Technologiezentrum sowie ein Verwaltungsgebäude – das gehört zum Rieter Campus. Die Überbauung in Winterthur, die zwischen 2021 und 2024 entstanden ist, leistet einen wichtigen Beitrag zum Ausbau der Firma Rieter. Rieter ist ein Pionier in der Textilindustrie, ein weltweit führender Anbieter von Systemen für die Herstellung von Garn aus Stapelfasern in Spinnereien.

Funktional und modern zugleich

Die vom Team der Silidur AG eigens für dieses Projekt gelieferten Betonelemente für den Aussenbereich sind mehr als bloss Sitzgelegenheiten. Sie gehören zum Gesamtdesign und tragen laut Angaben der Projektverantwortlichen zu einer Atmosphäre mit Ambiente bei. Die runden Elemente, farblich in Grautönen gehalten, zeichnen sich durch ihre geschliffenen Sitz- und Seitenflächen aus. Dies verleiht ihnen ein modernes und dennoch robustes Aussehen. Damit setzen die Sitzelemente auf dem neuen Campus nicht nur funktionale, sondern auch ästhetische Akzente. Sie fügen sich in die Umgebung ein und laden inmitten von Bäumen zum Verweilen ein.

Offene Räume auch im Innenbereich

Auf dem neuen Areal können gemäss Angaben von Rieter bis zu 700 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden. Mit einem Spezialisten für Büroarchitektur hat der Auftraggeber ein auf die Bedürfnisse des Unternehmens ausgerichtetes Konzept erstellt, das auf offenen Räumen basiert. Wie weitläufig und zeitgemäss der Rieter Campus ist, zeigen dessen Kennzahlen. Die Grundstücksfläche des beträgt rund 14’000 Quadratmeter, die Geschossfläche deren 30’000. Das Gebäudevolumen beträgt 125’000 Kubikmeter. Für die Wärmeerzeugung stehen Erdsonden im Einsatz, zudem wurde auf den Dächern eine Photovoltaikanlage mit einer Fläche von etwa 1300 Quadratmetern errichtet. Die durchdachte Gestaltung der gesamten Anlage unterstützt die Vision von Rieter, die darin besteht, einen Raum zur Förderung der Innovation zu schaffen, der zugleich eine Oase der Ruhe und Inspiration ist.

Trendiger Kontrast

Beton in Rost-Optik

Rostfarbene Betonelemente sehen nicht nur täuschend echt aus, sie sind auch langlebig und können vielseitig eingesetzt werden. Mehrere Schritte sind nötig, um den Elementen diese besondere Optik zu verleihen. Im Gegensatz zu Objekten aus Cortenstahl haben diejenigen aus Beton zudem einen entscheidenden Vorteil.

Sieht aus wie Stahl, ist aber aus Beton: Eine Lösung mit Rost-Optik.

Die Farbe Rost liegt im Trend. Egal, ob in Gärten oder auf öffentlichen Plätzen – rostfarbene Gestaltungselemente ziehen die Blicke auf sich. In jeder Jahreszeit stehen sie in spannendem Kontrast zu ihrer Umgebung. In wenigen Schritten kann ein Element aus Beton mit diesem trendigen Look versehen werden. Dank eines patentierten Herstellungsprozesses ist es den Verantwortlichen von CREABETON gelungen, Beton wie Cortenstahl in einem Beizprozess innerhalb weniger Tage werkseitig rosten zu lassen. Je nach Einfluss von Temperatur und Sauerstoff oxidieren die Oberflächen in unterschiedlichen Farbnuancen. Die Auslieferung der Betonelemente erfolgt, wenn dieser Vorgang bereits abgeschlossen ist.

Nicht färbend, dafür nachrostend

Der grosse Vorteil der auf diese Weise bearbeiteten Betonelemente gegenüber Cortenstahl sind die nicht abfärbende Oberfläche und der zusätzlich aufgebrachte Oberflächenschutz. Der Schutz bewahrt den Beton vor Witterungseinflüssen und Verschmutzung. Und sollte doch einmal eine Ecke abplatzen, so ist dies kaum zu sehen, da die Betonmatrix dank einer speziell für diesen Zweck entwickelten Technologie nicht wie üblich grau ist – die Stelle rostet mit der Zeit nach. Grundsätzlich können alle Arten von Betonelementen mit diesem Rosteffekt versehen werden, zum Beispiel Platten, Blockstufen, Betonstelen, Fassadenelemente, Balkonbrüstungen, Winkelplatten und Pflanzentröge.

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