Rund 30 Platten aus Ultra-Hochleistungs-Faserverbund-Baustoff (UHFB) kommen derzeit bei der Renovierung des Thurviadukts im sanktgallischen Lichtensteig zum Einsatz. Verwendet werden sie für den Fussgängerweg, der neben den Bahngeleisen verläuft. Das Besondere am verwendeten Baustoff ist die hohe Festigkeit und Dichtigkeit. Ausserdem ist er wasser- und chloriddicht – ideal für anspruchsvolle Bauprojekte wie dieses Vorhaben, das gemäss Plan im Dezember 2024 abgeschlossen sein soll.
Leicht und dennoch robust
UHFB besteht neben Wasser, Zement, Mikrosilika, feinen Sanden und Zusatzstoffen vor allem aus einer grossen Menge an Stahlfasern. Damit lassen sich neue Formen schaffen und Leichtigkeit in Konstruktionen bringen. Das bedeutet, dass man bezüglich der Gestaltung mehr Freiheiten hat.
Hergestellt und geliefert werden diese Betonelemente von der MÜLLER-STEINAG ELEMENT AG. Diese produziert die Platten für das Thurviadukt in sieben verschiedenen Grössen. Die grösste Platte mit fünf Metern Länge und drei Metern Breite wiegt laut Angaben der Verantwortlichen lediglich 2,8 Tonnen. Eine Platte dieser Grösse aus herkömmlichem Beton wäre ungefähr doppelt so schwer. Das Gewicht ist hier entscheidend, denn die Platten werden auf auskragende Träger versetzt. Mit doppelt so schweren Platten wäre die Sanierung um einiges aufwendiger gewesen.
Fachwissen und Präzision sind gefragt
Die Produktion der Platten erfordert hohe Präzision und solides Fachwissen rund um den Baustoff. «Das ganze Projekt stand zudem unter grossem Zeitdruck und so ist es sehr erfreulich, dass sich alle Beteiligten – von der Planung über den Formenbau bis zur Produktion – mit vollstem Engagement für das Projekt einsetzten», berichtet Mark Blunschi, Product Manager Elementfertigung bei der Herstellerfirma. Die Festigkeit, die Gewichtsersparnis und das Aussehen der Elemente sind seiner Meinung nach die entscheidendsten Vorteile für dieses Projekt. «Dank der hohen Festigkeit können wir die Fussgängerbrücke sehr schlank bauen.»