Veranstaltungshinweis

Symposium zur Kreislaufwirtschaft

Ende März findet in Basel das erste Full Circle Symposium in der Region Basel statt. Es bietet eine Mischung aus Fachwissen und Inspiration rund ums Thema Kreislaufwirtschaft. Zum Programm gehören Referate, interaktive Formate, Diskussionsrunden und die Möglichkeit zum Netzwerken. Ein Besuch lohnt sich auch für Vertretende aus der Bau- und Betonbranche.

Materialien aus dem Gebäudeabbruch sortieren und wiederverwenden – das ist das Prinzip der Kreislaufwirtschaft im Baubereich.

Schon bald wird der Campus der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) in Münchenstein im Kanton Basel-Landschaft zum Veranstaltungsort eines neuen Symposiums. Es heisst «Full Circle» und hat sich, wie der Name sagt, der Kreislaufwirtschaft in der Schweiz verschrieben. Am Donnerstag, 27. März 2025, sowie am Freitag, 28. März 2025, bieten die Organisatorinnen und Organisatoren der FHNW ein vielfältiges Programm zum Thema an. Das Ziel besteht darin, Vertretende aus der Wirtschaft, der Forschung und der Gesellschaft für einen konstruktiven Austausch zusammenzubringen. Auch für die Bau- und Betonbranche ist das Programm interessant, da sich das Symposium unter anderem mit der Ressourceneffizienz und nachhaltiger Stadtentwicklung befasst. Weitere Schwerpunkte sind der Klimaschutz, die Förderung der Biodiversität, naturbasierte Lösungen und die soziale Integration. All diese Themenfelder widerspiegeln das Zukunftsbild «Zero Emission» der FHNW-Strategie 2035.

Den Wandel zur Nachhaltigkeit beschleunigen

Für Fachkräfte aus der Bau- und Betonbranche eignen sich besonders die Programmpunkte über «Circular Materials» und «Circular Architecture and Construction». Die Vorträge werden von spezialisierten Referentinnen und Referenten gehalten, einige davon mit internationalem Hintergrund. Ausserdem finden Workshops statt, in denen Interessierte unter Anleitung von Fachpersonen konkrete Ansätze für zirkuläre Transformation eruieren und diskutieren können.

«Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit Klimawandel und zunehmender Ressourcenknappheit erfordern innovative Lösungen in der Wirtschafts- und Regionalentwicklung, um Lebensqualität und Standortvorteile zu sichern», schreiben die Veranstalterinnen und Veranstalter des Symposiums in ihrer Einladung. Sie verweisen eine aktuelle Studie der FHNW, die zeigt, dass Netzwerke und Austausch zwischen regionalen Akteuren entscheidend für den Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft zu mehr Nachhaltigkeit sind.

Tickets fürs Full Circle Symposium sind ausschliesslich online erhältlich.

Weiterführende Informationen und das detaillierte Programm sind auf der Website des Symposiums zu finden.

Rückblick: Beton-Talk 2025

Den Austausch zur Kreislaufwirtschaft fördern

Der Beton-Talk verfolgt das Ziel, Fachpersonen zur Diskussion anzuregen und zur Vernetzung innerhalb der Bau- und Betonbranche beizutragen. Das Thema der Ausgabe 2025 lautete «Kreislaufwirtschaft – Kulturwandel oder gelebte Praxis?». Die Veranstalter schauen auf einen gelungenen Event zurück.

Vorträge und Diskussionen gehörten zu den Programmpunkten des Beton-Talks.

Fachleute aus der Bauindustrie, Architekten, Ingenieure sowie Vertreter aus Politik und Wirtschaft trafen sich am 6. Februar 2025 im Eventraum Pavillon im luzernischen Rickenbach, um über nachhaltige Lösungen und innovative Ansätze in der Bauwirtschaft zu diskutieren. Eingeladen hatte die MÜLLER-STEINAG Gruppe unter dem Titel «Beton-Talk». Im Fokus stand das Thema Kreislaufwirtschaft und somit die Frage, wie eine solche effizient und effektiv in den Bauprozess integriert werden kann.

Auskünfte aus Expertensicht

Mehrere Referentinnen und Referenten präsentierten aktuelle Entwicklungen, Forschungsergebnisse und Beispiele aus der Praxis. Unter den Vortragenden: Simone Stürwald von der Fachhochschule OST, Jonathan Hacker von den SBB, Martin Bodmer von Oxara und Simone Brönnimann von der Stadt Zürich. Sie stellten innovative Technologien und Strategien vor, um Rohstoffe nachhaltiger nutzen zu können und den Lebenszyklus von Baumaterialien zu verlängern.

Diskussionen und Vernetzung im Fokus

Neben den Vorträgen und einer angeregten Podiumsdiskussion bot dieser erste Beton-Talk eine Plattform für intensives Networking. Die Teilnehmenden hatten die Gelegenheit, sich über aktuelle Herausforderungen und Chancen im Bereich der Kreislaufwirtschaft auszutauschen. Nach dem offiziellen Teil konnten Interessierte im Rahmen von Werksführungen der MÜLLER-STEINAG Gruppe einen Einblick in die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft gewinnen. Hierbei wurden innovative Recyclingverfahren sowie nachhaltige Herstellungsprozesse vorgestellt. Der Tag klang schliesslich mit einem Apéro aus, während dem die Gäste die gewonnenen Eindrücke vertiefen konnten.

Starkes Signal für die Zukunft

«Wir glauben an den Baustoff Beton und seine Zukunft. Deshalb setzen wir uns laufend dafür ein, neue Rezepturen, Produktionsverfahren sowie innovative Entwicklungen mitzugestalten», betonte Hendrix Müller, Mitglied des Verwaltungsrats der MÜLLER-STEINAG Gruppe. Diese Veranstaltung habe gezeigt, dass nachhaltige Bauweisen und Kreislaufwirtschaft an Bedeutung gewinnen. Der Beton-Talk 2025 war laut Angaben der Verantwortlichen ein weiterer Schritt, um den Wandel voranzutreiben und gemeinsam Lösungen für eine ressourcenschonende Bauwirtschaft zu erarbeiten.

Deutsche BetonTage 2025

Kongress setzt Fokus auf Vorfertigung

Die 69. BetonTage in Ulm stehen unter dem Motto «Nachhaltigkeit neu denken». Dieser deutsche Branchenkongress findet im März 2025 statt. Einer der Schwerpunkte liegt auf der Vorfabrikation von Betonelementen.

Die jährlich stattfindenden Deutschen BetonTage sind ein bedeutender Fachkongress.

Branchenvertreterinnen und Branchenvertreter, die sich vertieft über ökologische und digitale Transformationen informieren und austauschen möchten, sind an den BetonTagen richtig. Die traditionelle jährliche Zusammenkunft findet nächstes Jahr bereits zum 69. Mal statt, dies im Congress Centrum in Ulm. Auf dem Programm stehen die folgenden Fragen: Wie sieht das Bauen der Zukunft aus? Was kann den Paradigmenwechsel weiter vorantreiben? Und welche Führungsrolle spielt die Vorfertigung dabei? Alle Vorträge beschäftigen sichf damit und zeigen Lösungen auf. Begleitet wird der Event von einer Ausstellung mit Unternehmen und Start-ups aus der Zuliefer-, Maschinen- und Softwareindustrie. Der Anlass richtet sich in erster Linie an deutschsprachige Fachkräfte, auch an solche aus der Schweiz. Erfahrungsgemäss sind jeweils rund 2000 Personen dabei.

Gastland Brasilien als Beispiel

Gemäss Einladung der BetonTage gehört die Zukunft des Bauens der Vorfertigung. So kommt es, dass sich Beiträge rund um die Herstellung und das Bauen mit Betonfertigteilen wie ein roter Faden durch das Programm des Events ziehen, Bei der Austragung 2025 erhalten die Teilnehmenden zudem aufschlussreiche Einblicke in das aufstrebende Gastland Brasilien, in dem vorgefertigte Teile aus Beton immer stärker an Bedeutung gewinnen und auch eine soziale Funktion innehaben. Dieser und weitere Beiträge spannen einen thematischen Bogen vom konstruktiven Fertigteilbau über den Leichtbau, das serielle und modulare Bauen bis hin zur additiven Fertigung und dem Wiederverwenden von Bauteilen aus Beton. Ausgewählte architektonische Lösungen aus Leichtbeton und Betonwerkstein zeigen darüber hinaus die Potenziale der Fertigteilbaus im Wohn- und Gewerbebau auf.

Podium vermittelt Juristisches

Der Kongress beginnt am 11. März 2025 mit einer Premiere, mit dem Deutschen Infrastrukturtag. Die ganztägige Veranstaltung wird mit dem Bundesverband Betonkanalsysteme ausgerichtet. Hier erfahren Interessierte mehr zu nachhaltigen Kanal- und Schachtsystemen und das damit verbundene Regenwassermanagement. Parallel dazu findet für die Vertretenden von Herstellerfirmen, die sich auf Betonfertigteile und Betonwaren spezialisiert haben, ein Podium mit dem Titel «Alles, was Recht ist» statt. Dort stehen wirtschaftliche und juristische Hilfestellungen für den Betriebsalltag auf der Agenda. Die Eröffnung des eigentlichen Kongresses inklusive Ausstellung erfolgt gleichentags am späten Nachmittag. Anschluss an den offiziellen Teil lädt der Branchentreff «FAIRbinden» zum Ausklang und zur Vernetzung ein – dies als Ausblick auf die folgenden beiden Tage, die mit viel Wissenswertem und wertvollen Erfahrungen aufwarten.

Das ausführliche Programm der 69. BetonTage ist hier zu finden.
Zur Registrierung und Anmeldung geht es hier.
Wer an den 69. BetonTagen ausstellen möchte, kann sich hier melden.

Neues Fachbuch

Jetzt erschienen: «Beton Bauteile 2025»

Das kürzlich erschienene Jahrbuch «Beton Bauteile» gilt in der Branche als inspirierendes Nachschlagewerk. Es präsentiert aussergewöhnliche Projekte mit Fertigteilen aus Beton und setzt auf Ästhetik und Ingenieurskunst. Auch ein Projekt aus der Schweiz kommt darin vor.

Die 73. Ausgabe des Jahrbuchs «Beton Bauteile» präsentiert erneut viele spannende Projekte und Innovationen.

Es ist rund 250 Seiten stark und wiegt satte 1,2 Kilogramm, das Jahrbuch «Beton Bauteile 2025», das seit Kurzem erhältlich ist. Die Beiträge, die mit vielen Fotos illustriert sind, handeln von Wissenwertem rund um den Baustoff Beton und die Vorfertigung. Zusätzlich zu den traditionellen Kapiteln, die nach Fachbereichen aufgeteilt sind, ist in diesen aktuellen 73. Jahrgang ein zusätzlicher Schwerpunkt zur Additiven Fertigung eingeflossen. Alle Beiträge demonstrieren anschaulich, wie universell Betonfertigteile zum Einsatz kommen können. Neben historischen Fakten liegt ein besonderes Augenmerk auf den Trends.

Der Betondruck und seine Geschichte

In ihrer Ausschreibung weist die Redaktion des Werks unter anderem auf den Einstiegsartikel über den Urahnen des Betondrucks hin, die sogenannte «Urschel Wall Building Machine» aus dem Jahr 1942. Im Architekturkapitel finden sich zahlreiche Projekte von internationaler Relevanz, die hier teilweise erstmals besprochen werden, zum Beispiel die neue New Yorker Polizeiwache in der Bronx. Die Aufmachergeschichten wiederum befassen sich mit der Nashorn-Pagode im Berliner Zoo und dem vertikalen Wald von Eindhoven in den Niederlanden. Mit der neuen Sternwarte in Niedermuhlern im Kanton Bern ist auch ein Schweizer Projekt prominent im aus Deutschland stammenden Jahrbuch vertreten.

Innovationen aus zahlreichen Bereichen

Im technischen Bereich werden der Leserschaft verschiedene Möglichkeiten zur Verwendung von carbonfaserverstärkten Kunststoff-Formstäben vorgestellt – ergänzt mit einem Beitrag, der aufzeigt, wie man dafür das Carbongelege effektiv vorspannen kann. Im Kapitel Infrastruktur erfährt man Wissenswertes aus dem Tiefbau, über Dammanlagen, Stadtmöbel und vieles mehr. Im Kapitel Gala-Bau wiederum wird erklärt, wie die Planung des Freiraums entscheidend zur Gesamtwahrnehmung eines architektonischen Projekts beitragen kann.

Gemäss Angaben der Projektverantwortlichen richtet sich diese Fachpublikation nicht nur an Architekten und Ingenieure, sondern an alle, die sich beruflich mit Betonfertigteilen befassen und auf dem neusten Stand bleiben möchten.

Das Buch «Beton Bauteile 2025» kann hier bestellt werden.

Beton Bauteile 2025

73. Jahrgang
Gebunden, 256 S.
2024 Bauverlag BV GmbH
ISBN 978-3-7625-3703-8

Format: 29,7 cm
Gewicht: 1200 g

Veranstaltung

Beton-Talk zur Kreislaufwirtschaft

Der Beton-Talk von BETONSUISSE bietet Vertretenden aus der Branche im Februar 2025 die Gelegenheit, sich umfassend über die neuesten Entwicklungen und Trends im Bereich der Kreislaufwirtschaft zu informieren. Namhafte Expertinnen und Experten präsentieren spannende Vorträge und moderieren Diskussionsrunden. Zudem werden Führungen angeboten und ein Apéro bietet gute Gelegenheiten zum Netzwerken.

Der Beton-Talk lädt Fachkräfte zur Vernetzung und zum Austausch ein.

Wie lässt sich die Kreislaufwirtschaft sinnvoll in die Bauplanung integrieren? Welche Materialien und Technologien tragen dazu bei, die Lebensdauer von Gebäuden zu verlängern und recycelte Materialien nachhaltig einzusetzen? Diese und viele weitere spannende Fragen zur Zukunft des Bauens und der Kreislaufwirtschaft erkundet der Verband BETONSUISSE gemeinsam mit Interessierten im Rahmen des Beton-Talks zum Thema Kreislaufwirtschaft im Bauwesen.

Der Event findet am Donnerstag, 6. Februar 2025, im luzernischen Rickenbach statt. Die Teilnehmenden können am Beton-Talk 2025 gemeinsam über Lösungen und Herausforderungen sprechen, die die Kreislaufwirtschaft für die Baubranche bereithält. Nebst Fachvorträgen und Diskussionen umfasst das Programm auch wertvolle Einblicke und Austauschmöglichkeiten mit führenden Vertrenden aus der Branche.

 

Programm

Vormittag

Beton-Talk und Networking
09.00 Uhr: Ankunft und Begrüssungskaffee
09.45 Uhr: Begrüssung durch unseren Gastgeber Hendrix Müller, Geschäftsführer Sebastian Müller AG
10.00–11.40 Uhr: Fachreferate und Kaffeepause
11.40–12.00 Uhr: Podiumsdiskussion / Fragerunde
12.00–13.30 Uhr: Lunch und Networking

Nachmittag

Werksführungen und Apéro
13.30–16.00 Uhr:  Werksführungen zum Thema Kreislaufwirtschaft
Ab 16.00 Uhr: Apéro und Austausch

Referent*innen

Simone Stürwald, Fachhochschule OST – Kreislaufwirtschaftliche Lösungen im Fertigteilbau

Jonathan Hacker, Schweizerische Bundesbahnen (SBB) – Kabelkanäle mit rezyklierter Gesteinskörnung

Johannes Pitterle, Madaster – Material Matters: Mehrwert durch die Identität von Materialien

Simone Brönnimann, Stadt Zürich – Kreislaufwirtschaft in der Praxis

Moderation: Armin Camenzind, Politexperte

Ort

Eventraum Pavillon bei der CREABETON AG, Bohler 5, 6221 Rickenbach

Termin

Donnerstag, 6. Februar 2025, 9 bis 13.30 Uhr, anschliessend optionale Werksführung und Apéro.

Anmeldung

Hier kann man sich für den Beton-Talk 2025 anmelden. Die Teilnahme ist kostenlos.

Veranstaltung

Betontag 2025

Am Betontag 2025 von BETONSUISSE können Fachleute die Zukunft des Betonbaus erkunden und sich austauschen. Die Teilnehmenden erleben, wie Recyclingbeton, innovative Zusatzmittel und kohlenstoffhaltige Partikel die Branche revolutionieren. Zudem wird an dieser Veranstaltung aufgezeigt, wie der Kanton Zürich die Nachhaltigkeit im Bauwesen integriert, und die Teilnehmenden können sich von Projekten wie dem Entlastungsstollen Sihl und der Schilthornbahn inspirieren lassen.

Der Entlastungsstollen Sihl-Zürichsee ist eines der Beispiele, das am Betontag 2025 vorgestellt wird.

Der Verband BETONSUISSE lädt am Dienstag, 25. Februar 2025, zum Betontag ein. Nach dem traditionellen Referat zu den erfolgten und geplanten Normenaktualisierungen geht es an diesem Branchen-Anlass zuerst ums Thema Recyclingbeton. Dabei wird aufgezeigt, weshalb die Stadt Zürich begann, Recyclingbeton auszuschreiben, was die Erfahrungen damit sind und welche Entwicklungen im Bereich der Nachhaltigkeitsanforderungen an Beton zu erwarten sind. Anschliessend wird über Neuerungen bei Zusatzmitteln berichtet. Die Referenten zeigen aus Sicht von Unternehmern auf, wie anspruchsvoll die Erstellung von Bauteilen aus Sichtbeton ist und welche entscheidende Rolle die Kommunikation zwischen den Beteiligten dabei spielt.

Nach der Mittagspause stehen technische, normative und ökologische Aspekte bei der Verwendung von kohlenstoffhaltigen Partikeln in der Betonherstellung im Zentrum. Danach werden die Ansätze des Kantons Zürich, vertreten durch das Tiefbauamt, erläutert. Die Verantwortlichen zeigen auf, wie die Nachhaltigkeit beim Bau berücksichtigt wird und was das für den Beton bedeutet. Als Beispiele stellen sie anschliessend den Bau des Entlastungsstollens Sihl am Zürichsee sowie den Neubau der Schilthornbahn zum Piz Gloria vor.

Veranstaltungsdetails:

Dienstag, 25. Februar 2025
Bau und Wissen, TFB AG Lindenstrasse 10, 5103 Wildegg
Anmeldung: Via www.bauundwissen.ch oder per E-Mail an sekretariat@bauundwissen.ch

Referentinnen und Referenten:

  • Christoph Abegg, Co-Leiter Fachstelle Umwelt, Projektieren und Realisieren, Tiefbauamt Kanton Zürich

  • Armin Grieder, Leiter der Fachstelle Bauingenieurwesen, Amt für Hochbauten, Stadt Zürich

  • Conradin Hürlimann, Head of Technical Department Sika Schweiz AG, Zürich

  • Antonio La Cola, Co-Leiter Special Competence, Implenia AG, Opfikon

  • Roberto Scappaticci, Bauingenieur FH, EMBA Sektionsleiter Brücken + Tunnel, Kanton Aargau

  • Dr. Yves Schiegg, Dipl. Bauingenieur ETH/SIA, Geschäftsführer TFB AG, Wildegg

  • Heinz Schmaus, IUB Engineering AG, Bern

  • Richard Spalinger, Dipl. Bauingenieur HTL/FH Geschäftsleitung, Theiler Ingenieure AG, Zweisimmen

  • Adrian Stucki, Projektleitung, AWEL, Zürich

  • Dr. Mateusz Wyrzykowski, Group Leader Concrete Technology, Concrete & Asphalt Laboratory, Empa, Dübendorf

CO2-Reduktion in der Betonvorproduktion

Branchen-Roadmap Dekarbonisierung

Die Branche der Hersteller von Betonvorfabrikaten entwickelt eine Lösung zur vollständigen Erfassung und Auswertung ihrer CO₂-Emissionen gemäss den Richtlinien des Greenhouse Gas Protocols. Anhand der Datenerhebung in mehreren Pilotwerken schlägt der Verband SwissBeton zudem Massnahmen vor, damit das langfristige Ziel «Netto-Null» in greifbare Nähe rückt.

Der Fahrplan zur Dekarbonisierung ist ein massgeschneiderter Plan, der auf Grundlage einer CO2-Bilanz ausgearbeitet wird und es den Unternehmen in der Branche ermöglicht, die Dekarbonisierung vorausschauend zu planen. Der erste Schritt besteht darin, eine CO2-Bilanz zu erstellen, die alle direkten und indirekten Emissionen abdeckt. Dazu werden in mehreren Pilotfirmen die Emissionen erfasst, die durch ihre Tätigkeiten sowie in den vor- und nachgelagerten Bereichen ihrer Wertschöpfungskette verursacht werden (siehe unten). Nach einer Analyse der technischen und wirtschaftlichen Machbarkeit schlägt SwissBeton ein Massnahmenpaket für die Branche der Betonvorfabrikanten vor, das der Verband bis Ende 2024 zur Verfügung stellt.

Schneller vorankommen dank Branchenlösung

Die Branchen-Roadmap Dekarbonisierung von SwissBeton zeigt den Unternehmen aus der Branche der Betonvorproduktion typische CO2-Quellen in ihrem Betrieb auf. Zudem schlägt sie vor, wie diese Emissionen reduziert werden können. Die Betonvorfabrikanten profitieren so von einer Branchenlösung und können auf vorhandene Strukturen und Erkenntnisse aufbauen, um zielgerichtete Massnahmen zur Reduktion einzuleiten.

Ermittlung der CO2-Emissionen

In der Pilotphase mit mehreren Werken werden die CO2-Emissionen in drei Bereichen ermittelt (Scope 1-3 gemäss den Richtlinien des Greenhouse Gas Protocols).

  • Bei Scope 1 handelt es sich um Emissionen aus Quellen, die direkt vom Unternehmen verantwortet oder kontrolliert werden.
  • In Scope 2 sind indirekte Emissionen zusammengefasst, zum Beispiel diejenigen aus eingekaufter Energie wie Strom oder Fernwärme.
  • In Scope 3 kommen alle indirekten Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette hinzu, so auch die Förderung und der Transport der Rohstoffe sowie die Herstellung von eingekauften Materialien und Produkten.

 

SwissBeton Herbstversammlung 2024

Im Einsatz für noch mehr Nachhaltigkeit

An der Herbstversammlung 2024 von SwissBeton stand die Verbindung von nachhaltigem Beton und digitalen Lösungen im Vordergrund. Die Zusammenkunft fand am 12. November 2024 an der Ostschweizer Fachhochschule OST in Rapperswil statt.

Die Herbstversammlung 2024 fand an der OST – Ostschweizer Fachhochschule in Rapperswil statt.

Künstliche Intelligenz war an der diesjährigen Versammlung des Verbands SwissBeton der Begriff der Stunde. OptimiX heisst ein solches Tool, das in Entwicklung ist und dank künstlicher Intelligenz zu nachhaltigeren Betonrezepturen verhelfen soll. Ein Vortrag zu dieser Innovation bildete das Kernstück der Veranstaltung. Als Rednerin trat Prof. Simone Stürwald von der Fachhochschule OST auf, die das entsprechende Forschungsprojekt leitet. Sie riet den Delegierten der Mitgliederfirmen, Beton stets so effizient wie möglich einzusetzen. Und sie verwies auf die Chancen, welche die digitale Transformation der Baubranche in diesem Bereich künftig bieten wird.

Branchenfahrplan zur Dekarbonisierung

Ein weiteres Thema der Veranstaltung war die Branchen-Roadmap Dekarbonisierung. Derzeit entwickelt SwissBeton eine Lösung zur vollständigen Erfassung und Auswertung der CO₂-Emissionen gemäss den Richtlinien des Greenhouse Gas Protocols. Der Verband schlägt anhand der Datenerhebung in mehreren Pilotwerken verschiedene Massnahmen vor, damit das Ziel «Netto-Null» in greifbare Nähe rückt.

Nächster Schritt für EPD

Wie auch im vergangenen Jahr kam bei diesem halbtägigen Treffen, an dem 41 Delegierte vertreten waren, die Environmental Product Declaration (EPD) zur Sprache. Laut Experte Volker Wetzig ist deren Grundlage der Green-Deal der EU, welcher sich bis in die Schweizer Baubranche auswirkt. Bis zum Frühjahr 2026 werden die harmonisierten Normen zur Umweltproduktdeklaration erstellt sein. Mittels Umfragen hatte der Verband diverse Daten gesammelt, die unterdessen fertig analysiert sind. Der erstellte Bericht mit den EPD zu fünf Produktgruppen befindet sich nun beim Schweizerischen Überwachungsverband für Gesteinsbaustoffe (SÜGB) zur Verifizierung.

Lehrberuf soll erhalten bleiben

Auch die vergleichsweise tiefe Anzahl an lernenden Betonwerker:innen wurde an der Herbstversammlung erneut thematisiert. Gemäss Präsident Ueli Büchi sind es derzeit landesweit 16 Auszubildende. Zum alle fünf Jahre anzupassenden Bildungsplan hat im vergangenen Sommer ein Workshop mit rund 30 Teilnehmenden stattgefunden, bei dem die Zukunft des Lehrberufs Betonwerker:in behandelt wurde. Die Kommission Berufsbildung und Qualität (B&Q) fordert keine Totalrevision, gibt aber Empfehlungen zur Erhaltung an, die von den SwissBeton-Mitgliedern angenommen wurden.

Weisser Turm in Mulegns

Eröffnung erneut verschoben

Der aus 3D-gedruckten Betonelementen bestehende Weisse Turm von Mulegns hat Ende September sein oberstes Stockwerk aufgesetzt bekommen. Es handelte sich laut den Projektverantwortlichen um einen besonders herausfordernden Arbeitsschritt. Die Eröffnung dieses aussergewöhnlichen Bauwerks ist auf Mai 2025 verschoben worden.

Seit dem vergangenen Frühjahr ist der Aufbau des Weissen Turmes in Mulegns im Kanton Graubünden im Gange. Erstellt wird dieser Bau aus dreidimensional gedruckten Betonelementen, welche ein Team der ETH Zürich vorgefertigt hat. Der abschliessende Säulenkranz, an dem nun vor Ort in Mulegns gearbeitet wird, steckt voller technischer Herausforderungen. Wie die Initianten der Stiftung Origen mitteilen, sind die vierfachen Säulen sind sechs Meter hoch, ausgesprochen filigran konzipiert und schwierig zu transportieren. Ein Kran hat die einzelnen Elemente auf den Turmsockel gehievt, der nun bereits eine Gesamthöhe von rund 20 Metern hat. Nach der Montage dieses vierten Stockwerkes wird, sofern das Herbstwetter beständig ist, die zweifache Kuppel aufgebaut und das metallene Treppenhaus errichtet.

Abschlussphase mit Anlässen

Während den Wintermonaten kann laut Angaben der Projektverantwortlichen der Innenausbau des Turmes, die Montage der Zuschauerinfrastruktur und der Einbau der Theatertechnik erfolgen. Für den kommenden April ist schliesslich die Renovation des denkmalgeschützten historischen Sockels vorgesehen.

Die Eröffnung des Turmes, ursprünglich für Herbst 2024 angekündigt, wird witterungsbedingt frühestens Mitte Mai 2025 stattfinden. Weitere Informationen zum Projekt und die Anmeldung zu damit verbundenen Veranstaltungen wie Führungen und kulturellen Anlässen sind hier zu finden.

BETONPREIS ’25

Projekte für Wettbewerb einreichen

Der BETONPREIS ’25, alle vier Jahre veranstaltet von BETONSUISSE, zeichnet herausragende Betonprojekte in den Bereichen Architektur- und Ingenieurbau aus. Prämiert werden insgesamt drei Gewinner in verschiedenen Sparten. Dossiers konnten im Herbst 2024 via Website eingereicht werden.

Eines der ausgezeichneten Projekte 2021: Umbau Silo Erlenmatt, Basel, pool Architekten Zürich.

Wie und wo wird Beton am sinnvollsten eingesetzt? Woraus bestehen neue, materialspezifische Beiträge oder Kombinationen mit anderen Baustoffen? Der BETONPREIS befasst sich seit 1977 mit solchen Fragen und zeigt Lösungen auf. Die nächste Durchführung findet 2025 statt, von September bis Dezember 2024 lief die Eingabephase. Bewertet und ausgezeichnet werden Bauvorhaben, die durch einen stimmigen Umgang mit dem Ort, eine gestalterisch-räumliche Konzeption, ein durchdachtes Tragwerk und umfassende Nachhaltigkeit auffallen. Ob Hochbau, Infrastrukturbau oder Sonderpreis: Kreative Lösungen sind gefragt!

Um in die aktuelle Wertung aufgenommen zu werden, musste das Dossier bis zum 21. Dezember 2024 auf der Website www.prixbeton.ch erfasst werden. Bei der aktuellen Durchführung des Wettbewerbs 2025 sind ausschliesslich Objekte zugelassen, deren Fertigstellung in den Zeitraum vom 1. Januar 2020 bis zum 1. Dezember 2024 fällt.

Drei Kategorien mit attraktiven Preisgeldern

Die Ausschreibung des BETONPREIS ’25 umfasst die drei Kategorien Hochbau, Infrastrukturbau und Sonderpreis. Beim Hochbau geht es um Erweiterungen, Neubauten, Sanierungen, Umbauten und Umnutzungen. Alle Bauten für Mobilität, Wasser, Schutz, Energie und Kommunikation gehören zur Sparte Infrastrukturbau. Der Sonderpreis wiederum zeichnet Bauwerke aus, die sich auf besonders überraschende, technisch innovative oder gestalterisch aussergewöhnliche Art mit dem Baustoff Beton auseinandersetzen.

Die Gesamtsumme der Preisgelder beträgt 70’000 Franken. Beim Hoch- und Infrastrukturbau gewinnen die Verantwortlichen der Siegerprojekte je 30’000 Franken, beim Sonderpreis sind es 10’000 Franken. Das Preisgeld erhält jeweils die einreichende Person respektive das Büro des ausgezeichneten Objekts. Gemäss Mitteilung des Veranstalters BETONSUISSE behält sich die Jury vor, eines bis drei Objekte mit einer Auszeichnung zu würdigen. Die entsprechenden Projekte und Teams erhalten eine Urkunde. Diese Auszeichnung ist gemäss Ausschreibung nicht mit einem monetären Betrag verbunden.

Mehrfachteilnahmen sind möglich

Am BETONPREIS ’25 können Planende, Planerteams oder Bauherrschaften als natürliche oder juristische Personen teilnehmen. Mehrfacheingaben sind laut Ausschreibung zulässig, sofern sie den Anforderungen in der Ausschreibung entsprechen und vollständig sind. Zur detaillierten Ausschreibung geht es hier.

Die Verkündung der Auszeichnungen wird im Juni 2025 im Rahmen einer öffentlichen Preisverleihung erfolgen.

Aufgrund der abgelaufenen Teilnahmefrist wurde dieser Beitrag per 23. Dezember 2024 aktualisiert.

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