Weshalb braucht es in Speicher einen so langen Bahnübergang? Die Spur der Appenzeller Bahnen führt im Ausserrhoder Dorf entlang der Hauptstrasse. Die Häuser dahinter sind also auf einen Strassenzugang über die Bahngleise angewiesen. Bei der Sanierung des 72 Meter langen Abschnitts am Dorfeingang kam hinzu, dass dieser Bahnübergang in einer Kurve liegt. Schwierige Voraussetzungen also für eine zügige Sanierung. Auch blieb nicht viel Zeit für die Planung und den Guss der Betonelemente. In nur sechs Wochen musste alles parat sein.
«Wir produzieren seit 18 Jahren Bahnbauelemente aus Beton, darunter Gleisträgerplatten. All die bisher sanierten Bahnübergänge kamen seither ohne Unterhaltsarbeiten aus.»
Thomas Leuthard, Objektleiter, MÜLLER-STEINAG ELEMENT AG

Straffes Zeitmanagement
Der Einbau der vorfabrizierten Betonelemente wurde minutiös geplant. Die Sanierung des Abschnittes durfte den Bahnverkehr nur sehr kurze Zeit unterbrechen. Der Autoverkehr auf der Strasse musste weiterhin fliessen und die Anwohnerinnen und Anwohnern mussten Zugang zu ihren Häusern hinter den Gleisen haben. Innert zwei Tagen wurden 21 Gleistragplatten mit unterschiedlichen Radien und Längen montiert. Mit einer Masstoleranz von 2 Millimeter gefertigt und just zum richtigen Zeitpunkt auf die Baustelle ausgeliefert, war das schnelle und präzise Verbauen der Elemente garantiert. Auch trug die gute Zusammenarbeit der beteiligten Unternehmen Meier + Jäggi AG (Planung und Ausführung) und die MÜLLER-STEINAG ELEMENT AG (vorfabrizierte Betonelemente) wesentlich dazu bei, dass der eng getaktete Terminplan eingehalten werden konnte.

Weitere Umbauten in Planung
Die Arbeiten verliefen nach Plan und dauerten tatsächlich nur zwei Arbeitstage. Nun ist der Bahnübergang auf dem neuesten Stand, komfortabler und sicherer als bisher. Für den Einsatz von vorfabrizierten Betonplatten gegenüber dem herkömmlichen Einbau von Belag spricht die Tatsache, dass die Unterhaltsarbeiten wesentlich reduziert werden können. Mit den gleichen Betonelementen werden im laufenden Jahr noch weitere vier Bahnhofe und Haltestellen der Appenzeller Bahnen umgebaut, wo die Betonelemente verlegt werden, um die Stationen den Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes anzupassen und das ebenerdige Einsteigen in die Züge zu ermöglichen.
