Interview

«Sandgestrahlt ist ziemlich cool»

Betonwerker stellen Produkte aus Beton her, die für den Bau von Wohnungen, Brücken und Lärmschutzwänden eingesetzt werden. Typische Produkte sind Kanalisationsrohre, Treppen oder Balkone. Die Ausbildung dauert drei Jahre. GRAU sprach mit den beiden Betonwerker-Lernenden Merlin Spichtig und Raphael Raths.

Merlin und Raphael, weshalb habt ihr euch für eine Ausbildung als Betonwerker EFZ entschieden?

Merlin: Weil ich mich schon immer für einen handwerklichen Beruf interessiert habe. Erst schnupperte ich als Maurer. Allerdings gefiel es mir nicht, immer draussen zu arbeiten. Mal ist es zu heiss, mal zu kalt. Dann wollte der Zufall, dass mein Lehrer mit dem Sohn meines heutigen Chefs Fussball spielte und sich die beiden über Jobs unterhielten. Auf diesem Weg kam ich zu meiner Lehrstelle.

Raphael: Es ist ein abwechslungsreicher Beruf. Mir macht es Spass, etwas im Team zu schaffen. Die Aufgaben sind vielseitig. Wir machen Treppen, Fassaden, Stützen.

Was findet ihr an Beton spannend?

Raphael: Mit Beton ist jeder Tag anders. Von Lehrjahr zu Lehrjahr werden die Aufgaben komplexer.

Merlin: Ich finde die verschiedenen Beton-Oberflächen spannend. Geschliffene Oberflächen gefallen mir am besten. Sandgestrahlt ist auch ziemlich cool.

Gibt es Arbeiten, die ihr besonders gerne macht?

Raphael: Mir gefällt das Taloschieren. Darunter versteht man das Glätten und Verdichten von Betonoberflächen.

Merlin: Bei mir sind es der Schalungsbau und das Betonieren allgemein. Also auch das Abglätten und andere Arbeiten, die dazugehören.

Habt ihr ein Lieblingsprojekt oder ein Lieblingswerkstück?

Merlin: Für mich ist das schwer zu sagen. Vieles hat seinen Reiz.

Raphael: Ich mache gerne Fassaden. Das ist spannend, da sehr anspruchsvoll.

Macht euch die Arbeit stolz?

Raphael: Es macht mich sehr stolz, zu sehen, was ich mitgeleistet habe.

Merlin: Wenn etwas gut gelingt, macht mich das schon stolz.

Fahrt ihr manchmal zu Bauwerken/Arealen, wo man eure Arbeit sieht?

Raphael: Manchmal, per Zufall. Wir wurden auch schon auf die Baustelle eingeladen. Zum Beispiel beim Flughafen Zürich zum Grossprojekt «Circle», wo wir alle Stützen lieferten.
Merlin: Wenn ich unterwegs bin und ein Gebäude sehe, das wir gemacht haben, dann freue ich mich und denke: Das sieht super aus!

Mit Beton ist jeder Tag anders.

Raphael Raths

Was ist das Schöne an eurem Beruf?

Raphael: Ich finde es echt toll, dass man sieht, was aus der Arbeit wird.

Merlin: Mir gefallen das Material und die Abwechslung. Natürlich auch die guten Leute im Betrieb. Unter der Lehrlingslohn ist auch angenehm 😉.

Was war bisher der grösste Erfolg in eurer Lehre?

Merlin: Im Kurs mit den Lernenden produzierten wir echt schöne Sachen aus Beton: Tische, Sitzbänke und so weiter.

Raphael: Dass ich gute Schulnoten habe und es auch im Betrieb gut klappt.

Was sind eure Hobbys?

Raphael: Gamen, mit Kollegen chillen, dann auch Joggen oder Spazieren. Neu spiele ich in der Guggenmusik mit – auf dem Sousaphon.

Merlin: Schwimmen, Tennisspielen – und mit Kollegen unterwegs sein.

Welche eurer Eigenschaften helfen auch im Beruf?

Merlin: Ein fitter Körper. Und die Genauigkeit ist wichtig.

Raphael: Räumliches Vorstellungvermögen und handwerkliches Geschick.

Was möchtet ihr nach der Ausbildung machen?

Raphael: Mich weiterbilden. Zum Beispiel zum Vorarbeiter. Später könnte ich mir ein Studium vorstellen.

Merlin: Zuerst kommt die Rekrutenschule, dann sehen wir weiter. Eine Berufsmatura würde mich schon interessieren.

Raphael Raths, 18

3. Lehrjahr Betonwerker EFZ
Sebastian Müller AG in Rickenbach LU

Lehrling Rapheal Raths, Sebastian Müller AG

Merlin Spichtig, 17

2. Lehrjahr Betonwerker EFZ
Fanger Elementtechnik AG in Sachseln OW

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